Rundholzzüge mit Lokomotiven der BayernBahn
Nördlingen - Wilburgstetten
17. Juli 2020 mit V 90
25. Nov. 2020 im Vorspann 212 284-4 mit 362 848-4
8. Jan. 2021 Rückfahrt als Lz 212 284-4 und 362 558-9
17.07.2020
Die 295 087-1 der BayernBahn war vor einem Zug mit Waggons des Typs Snps im Einsatz.
Ähnlich wie im Straßenverkehr, fahren auch auf dem Schienenweg verschiedene Unternehmen. Während früher auf Deutschlands Schienen nur die Deutsche Bundesbahn und auf wenigen Nebenbahnstrecken private Unternehmen unterwegs waren, gibt es in Deutschland heutzutage Hunderte von privaten Eisenbahnunternehmen, die mit bestimmten Voraussetzungen (Trassenbenutzungsgebühr, zugelassene Fahrzeuge, geprüftes Personal etc.) den Verkehrsweg Schiene benutzen dürfen.
Die 295er hatte den Zug von DB-Cargo übernommen, wegen des Gewichts wurden in Nördlingen in zwei Zugteile gebildet.
Der erste Zugteil westlich von Greiselbach bei km 20,3 und ...
...am Bahnübergang, der neuen Zufahrt zum Wilburgstettener Ortsteil Greiselbach. Die Sicherungstechnik des Bahnübergangs wurde von der Firma Scheidt & Bachmann errichtet. Ohne die Fahrbahnarbeiten kostete allein die Sicherungstechnik etwa 200.000 €. Scheidt & Bachmann befasste sich schon 1875 mit Signaltechnik und auch viele Eisenbahn-Stellwerke wurden von Scheidt & Bachmann konstruiert.
An der Anschlussstrecke zum Werksgelände Rettenmeier sichert ein Posten die Überfahrt, damit Triebfahrzeugführer (Tf) Christoph Ferstl ohne Gefahr die Straße überqueren kann.
Die Waggons sind mit Standardlängen - die auch als Fixlängen bezeichnet werden - beladen.
Typenschild der Eisenbahnwaggons
Laut der Anschrift D-ERR sind die Waggons vom Unternehmen European Rail Rent. Die ERR vermietet verschiedene Typen von Güterwaggons u. a. den Typ Snps5 für Holz- und Stahltransporte.
Während Tf Christoph Ferstl mit der 295er im Werksgelände über die Umfahrung wieder zurückkam, warteten am Tor zum Rettenmeier-Gelände diese beiden "Eisenbahnfreunde" . Allerdings interessierte sie der Rangierbetrieb wenig.
Nach dem Umsetzen und Stellen der Weiche 13, drückt Christoph Ferstl mit der 295 087-1 die Waggons noch ein Stück weiter in den nördlichen Bereich des Werksgeländes, damit Platz für den zweiten Zugteil geschaffen wird, welcher noch in Nördlingen steht. Der erste Zugteil muss soweit nach Norden verschoben werden, dass dann auch wieder ein Umsetzen der Lok über das zweite Gleis möglich ist.
212 284-4 und 362 848-4 der BayernBahn vor einem Rundholzzug am 25. November 2020
In unregelmäßigen Abständen kommen Rundholzzüge nach Nördlingen. Dort übernehmen Dieselloks der BayernBahn den Weitertransport der schweren Züge zum Sägewerk Rettenmeier in Wilburgstetten. In der zweiten Jahreshälfte 2020 waren schon mehrere Züge zum Werksanschluss Rettenmeier unterwegs.
Am 25.11.2020 hatten die beiden Loks am ersten Steigungsstück aus Nördlingen heraus in Richtung Wallerstein Einiges zu tun. Auf diesem Streckenstück beträgt die größte Steigung 1:100 d. h. pro 100 Meter steigt die Strecke um 1 Meter. Das folgende Video zeigt die Vorbeifahrt beim Bahnübergang km 2,9 östlich von Ehringen.
Die 212 284-4 ist seit 05.09.2008 in Nördlingen bei der BayernBahn. Von 2002 bis 2008 war die Lok beim privaten Bahnunternehmen ALSTOM stationiert. Zuvor war die 212er in den Bw´s Hof und Würzburg der DB beheimatet. Die Lok wurde von MaK in Kiel gebaut und kam am 22.09.2965 zuerst zum Bw Hagen-Eckesey der Deutschen Bundesbahn.
Wegen den Steigungen von Nördlingen in Richtung Wilburgstetten wird das Rundholz in zwei Zugteilen transportiert. Jeder Zugteil hat ein Wagenzuggewicht von 1000 t, d.h. die Waggons haben ein Leergewicht von etwa 400 t, das Holz pro Zugteil wiegt ca. 600 t. Wenn der erste Zugteil in Wilburgstetten angekommen ist, dann kehren die beiden Lokomotiven als Lz nach Nördlingen zurück und übernehmen dort den zweiten Zugteil. Bei trockenen Schienen bewältigt diese Arbeit die 295er alleine, allerdings auch in zwei Zugteilen.
212 284-4 und 362 558-9 der BayernBahn auf der Rückfahrt als Lz nach Nördlingen am 8. Januar 2021
Beim Bahnübergang B25 südlich von Greiselbach konnte ich den Lz auf der Fahrt nach Nördlingen aufnehmen. Die beiden Lokomotiven hatten den ersten Teil des Holzzuges am frühen Vormittag zum Sägewerk Rettenmeier gebracht und waren deshalb gegen 11.30 Uhr auf der Rückfahrt um den zweiten Zugteil zu übernehmen. Gegen 12 Uhr startete dann die zweite Fuhre in Nördlingen.
Im Holzzug liefen Waggons der älteren Bauart Laas. Das sind Rungenwagen, welche pärchenweise kurzgekuppelt sind.
Bei der ersten Fahrt hatten die beiden Loks wegen den nassen und leicht schneebedeckten Schienen an den Steigungen mit dem schweren Zug doch etwas Schwierigkeiten.
Die 362 558-9 kam am 16.01.2017 nach Nördlingen zur BayenBahn. Als V 60 558 war die Lok am 19.04.1960 an die damalige Deutsche Bundesbahn ausgeliefert worden. Zum Schluss lief die Lok in verkehrsroter Farbe bei DB Cargo und war dem Betriebshof Ingolstadt zugeteilt.
In den Jahren zuvor war die 362er auch in den Bw/Betriebshöfen Freiburg (Brsg), Mühldorf (Obb), Nürnberg Rbf eingestellt.
Bei der BayernBahn erhielt sie den blauen Anstrich.
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