Filmaufnahmen bei Schopfloch am 1. November 2016 zur mehrteiligen Krimiserie "Babylon Berlin"
Pressemitteilung der BayernBahn GmbH Nördlingen:
"Ein Hauch von Hollywood auf der Romantischen Schiene
Für das Filmprojekt „Babylon Berlin“ als gemeinsame Produktion von ARD und SKY wurde Anfang des Jahres bundesweit nach einem Eisenbahnverkehrsunternehmen mit historischem Fahrzeugpark gesucht, der auch die nötigen logistischen Anforderungen erfüllen konnte. Grund waren die umfangreichen Eisenbahnszenen, die in den zwei Staffeln zu je acht 45-minütigen Folgen vorkommen. Grundlage für die insgesamt mit 40 Millionen budgetierte Produktion ist Volker Kutschers Roman "Der nasse Fisch", der im brodelnden Berlin der zwanziger Jahre spielt. Die in Nördlingen ansässige BayernBahn kam hier als verlässlicher Partner mit ihren einerseits historischen Fahrzeugen, andererseits aber mit ihrer aus dem Güterverkehr professionellen Unternehmensstruktur sprichwörtlich „zum Zug“.
Unter Leitung des Starregisseurs und Bambi Gewinners Tom Tykwer war eine Dampflok aus Nördlingen für insgesamt vier Wochen an verschiedenen Drehorten in Nordrhein-Westfalen für Filmaufnahmen im Einsatz, bevor am 01. November zusätzliche Aufnahmen auf der Romantischen Schiene zwischen Nördlingen und Feuchtwangen gedreht wurden. Grund für den relativ kurzfristigen Umzug nach Bayern war, dass im Ruhrgebiet keine private Eisenbahninfrastruktur verfügbar war, deren Zustand eine ausreichende Geschwindigkeit zuließ und gleichzeitig den Motivvorstellungen entsprach. Zwischen Dinkelsbühl und Feuchtwangen wurde man letztlich fündig – im Bereich der Wörnitz und dem Pfaffenholz wurden am vergangenen Dienstag Fahraufnahmen des Dampfzuges gedreht. Neben einem Stuntteam kam dabei auch ein Hubschrauber zum Einsatz, um Zug und Landschaft best möglich einzufangen.
Nach beinahe fünf Wochen am Stück ist das Feuer in der Lok inzwischen erloschen und Lokführer Stefan Marganitz und sein Heizer Max Gampfer gehen wieder ihrer normalen Arbeit nach. Während des Einsatzes hat die über 70 Jahre alte Lok etwa 300m³ Wasser verdampft, für die der Heizer gut 60t Kohle verfeuern musste.
Die Aufnahmen sind vstl. 2017 auf Sky und 2018 in der ARD zu sehen."
Die 52 8168 zog den Kesselwagenzug die kleine Steigung bei der Froschmühle hinauf, während der Hubschrauber den Zug von den Wörnitzwiesen aus filmte.
Die Kamera war unter dem Bug des Hubschraubers angebracht.
Oft nur wenige Meter über dem Boden bewegte sich der Hubschrauber um die Szene passend einzufangen.
Damit die Aktion nicht durch Schaulustige gestört wird, war diese nicht öffentlich bekannt gegeben worden.
Die Bewohner der Froschmühle waren sicher erstaunt über das was sich hier abspielt.
Auf der langen Geraden zwischen der Froschmühle und der Haltestelle Lehengütingen konnte bei gutem Sonnenlicht gedreht werden.
Einige Male musste der Zug jedoch zurücksetzen, damit die Szene nochmals eingefangen werden konnte.
Diese Aufnahme mit dem Güterzug und Lehengütingen im Hintergrund wird im Film nicht zu sehen sein.
Bei der Location-Suche war gefordert, das so gut wie keine Bauwerke die Szene beeinflussen sollten.
Die nächsten Szenen wurden bei km 38,0 aufgenommen. Bis die Aktion abgeschlossen war, musste der Zug acht Mal den Schopflocher Bahnhof passieren. Immer wieder kam es vor, dass unvorhergesehene Begebenheiten eintraten, sei es durch Neugierige oder durch Autofahrer, die den Schleichweg zwischen Schopfloch und Larrieden benutzten. Ein Schopflocher Hundefreund meinte er müsste unbedingt mit auf den Film, was dazu führte, dass der Hubschrauber nochmals abdrehte und eine Ehrenrunde über dem Pfaffenholz flog bis der Hundefreund mit seinem Zamperl die Lokalität verlassen hatte.
Kurz vor Sonnenuntergang entstand diese Aufnahme. Die 52er zieht den Zug das Steigungsstück hinauf ins Pfaffenholz. Einige Minuten später war Schluss und der Hubschrauber flog nach Würzburg zurück. Für das Zugpersonal gab es noch Einiges zu tun. Zurück am Bahnsteig in Schopfloch wurden einige Requisiten an den Kesselwagen entfernt, da die Waggons mit russischen Kennzeichen für die Filmaufnahmen ausgestattet waren. Die Kesselwaggons waren schon des Öfteren für Filmaufnahmen benutzt worden, daher waren sie leer und ausgewaschen. Mit vollen Kesselwagen hätte die 52er sicher Probleme an der Steigung zum Pfaffenholz gemacht.
Dann trat die Mannschaft mit Lokführer Stefan Marganitz, Heizer Max Gampfer und Rangierer Florian Bühler die Heimreise an. Stefan äußerte noch den Wunsch, dass die 52er die letzten Kilometer bis Nördlingen durchhalten möge - und das hat sie auch. Seit 2. Oktober brannte das Feuer bereits in der Lok und wieviel Kohlen der Max schippen musste, das steht weiter oben in der Pressemitteilung.
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