Bahnpost Nördlingen-Dombühl
Eisenbahnfreund Eckhard schreibt dazu:
Im Postkursbuch Sommer 1965 wurde die Strecke 411h Nördlingen - Dinkelsbühl - Dombühl zwischen Dombühl und Dinkelsbühl noch mit Eisenbahner-Bahnposten, Kennzeichen E, bedient (Das E ist nicht zu verwechseln mit der späteren Bedeutung "eingeschränkte Bearbeitung").
Im Postkursbuch Winter 1952/1953 gab es auf dieser Strecke noch Allespost, im Postkursbuch Sommer 1957 hingegen nicht mehr.
Eisenbahner-Bahnpost bedeutete, die Briefbeutel mussten verplombt sein, der Umschlag erfolgte von Eisenbahnpersonal. Am Anfangs- bzw. Zielbahnhof wurden die Beutel von Postpersonal übergeben bzw. übernommen. Die Beutel wurden im Gepäck- Frachtgutraum der DB-Fahrzeuge befördert.
Bahnpoststempel gab es für Eisenbahner-Bahnposten nicht.
Im einzelnen hatten folgende Züge E-Bahnposten:
Dombühl - Dinkelsbühl: 2022 werktags, E 4042 täglich, 2040 werktags
Dinkelsbühl - Dombühl: 2027 werktags, 2039 täglich, 2043 täglich außer Samstag, 2049 werktags außer Samstags
Teilweise wurden auch die Orte Feuchtwangen und Schopfloch bedient.
Betriebsführendes Postamt war das Postamt (V) (mit Verwaltung) Ansbach.
Ältere Postkursbücher stehen mir leider nicht zur Verfügung. Anhand dieser könnte man feststellen bis zu welchem Termin noch begleitete Bahnposten auf der Strecke 411h befördert wurden.
Ulrich Brandl ergänzt:
Somit dürfte der personenbegleitete Bahnpostverkehr zwischen diesen Jahren aufgegeben worden sein. Dann wird die Beobachtung an den Bahnpoststempeln das Jahr 1956 wahrscheinlich werden lassen.Vielen Dank für die Info an Eckhard und Ulrich und an meinen Schulkameraden Günther!
Hinterhof gehört heute zur Stadt Feuchtwangen und in Schopfloch gibt es auch keine Post mehr. Vermutlich gibt es auch die Seifenfabrik Ribots in Schwabach nicht mehr.
Die Verlage Carl W. Wenng am Altrathausplatz und Paul Schön in der Segringer Straße waren alteingesessene Firmen für die Herstellung von Ansichtskarten in Dinkelsbühl
Aus der Sammlung von Herrn Franz Placht eine Feldpostkarte - vielen Dank an Franz Placht.
Transskript:
Eine Ansichtskarte von 1897 - ebenfalls aus der Sammlung von Franz Placht - zeigt die Ortsansicht von Feuchtwangen im Vordergrund das Bahngleis in Richtung Schopfloch in Höhe des heutigen Freibads. Noch ist alles unverbaut, selbst die Ziegelei Fuchs gab es auf diesem Gelände noch nicht. Diese ist aber nun auch schon längst Vergangenheit. Dort befindet sich heute die Firma Bauklotz-Hezel.
Auch die kleine Ulrichskirche, auf der linken Bildseite, existiert nicht mehr. Nachdem zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Zahl der Katholiken stark durch Vertriebene. So beschloss man 1959 die Ulrichskirche mit 150 Sitzplätzen abzureißen und durch eine neue Kirche im damaligen "modernen Betonklotzbaustil" zu errichten. Diese wurde 1961 eingeweiht. Unser Jahrgang der damaligen MittelSchule (=Staatliche Realschule Feuchtwangen) war der erste, der am Gottesdienst zum Schuljahresanfang teilnahm.
Transskript:
Wie aus dem Text der Ansichtskarte zu Entnehmen ist, war der Absender vermutlich ein Soldat, der anlässlich eines Manövers in Lattenbuch einquartiert war und sich gegenüber seiner Liebsten über die Zustände in dem kleinen Dorf, bezüglich Essen und Unterkunft, beklagte.
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