Bahnübergang Bundesstraße 25 Rühlingstetten -
Blinklicht erlosch am BÜ km 18,830 für immer
Nachdem nun auch die zweite Brücke der B25-Ortsumfahrung Greiselbach fertiggestellt war, begann man mit dem Rückbau des am meisten befahrenen, mit Lichtzeichen gesicherten, Bahnübergangs der Bundesstraße 25.
Am 28. Mai 2021 wurde die neue Bundesstraße 25 für den Verkehr freigegeben. Am 4. Juni begann das LST-Team (Leit- u. Sicherungs-Technik) mit dem Rückbau der Sicherungsanlagen.
Die BayernBahn-Lok V 100 2100 befuhr gegen 8.15 Uhr mit Holzwaggons zur Firma Rettenmeier den BÜ.
Zum Video auf das Bild klicken - Zusammenfassung zum Bau der Umgehungsstraße auf youtube
Auf der Rückfahrt als Lz nach Nördlingen löste die Lok um 9.20 Uhr zum letzten Mal den Einschaltkontakt für die Blinklichtanlage des Bahnübergangs aus.
Danach begann das LST-Team die Kabel abzuklemmen.
Als Lokführer Stefan Marganitz mit dem zweiten Zugteil um 11 Uhr nochmals aus Nördlingen kam, hatte er schon die Mitteilung bekommen, dass der BÜ nicht mehr durch die Lichtsignalanlage gesichert ist, sondern durch Posten vor Ort.
Das im letzten Jahr ersatzweise zu den Überwachungssignalen verlegte Kabel musste wieder eingerollt werden, auch der Relaisschrank im Schalthaus wurde ausgebaut und am folgenden Tag verladen. Hinweis für Sammler von Eisenbahnrelikten: Es wurde nichts zurückgelassen!
Am 5. Juni wurden die Rückbauarbeiten fortgesetzt. Dazu kam der Zwei-Wege-Bagger der BayernBahn zum Einsatz um die Masten der Blinklichtanlage, die Überwachungsignale, Schaltschrank, Kabel usw. auf einen mitgeführten Waggon zu verladen und abzutransportieren.
Somit ging ein weiteres Stück Eisenbahngeschichte zu Ende um dem modernen Verkehr, sei aus auf der Straße oder auf der Schiene, Platz zu machen.
Übrigens: Beim Bau der neuen Brücken hat man die lichte Durchfahrtshöhe bereits für eine mögliche Elektrifizierung der Bahnstrecke mit eingeplant.
März 2021: Blick von Westen Richtung Brücke. Im Vordergrund das Überwachungssignal für den BÜ. Die Einschaltkontakte wurden durch den Druck der Räder des Zuges ausgelöst und wurden wegen ihres Aussehens von den Eisenbahnern auch "Tellerminen" genannt. Motordraisinen wie z.B. KlV 10 konnten, wegen ihres Leichtgewichtes, die Anlage nicht automatisch einschalten. Für solche und andere Fälle hatte man vor den Bahnübergängen sog. HET-Schalter (Hilf-Einschalt-Taster) installiert. Um diese bedienen zu können, brauchte man aber einen speziellen Schlüssel.
Heutzutage verwendet man u.a. Induktionsschleifen oder elektromagnetische Systeme zum Einschalten von Bahnübergangsanlagen.
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