Gleisanlagen in Fremdingen wurden saniert und erster Sandzug mit 1400 t Sand wird bei der Baustofffirma Neureiter entladen *  2024

Die Mittelfränkische Eisenbahnbetriebsgesellschaft MEBG, mit neuem Sitz in Wilburgstetten, ließ als zuständiges Eisenbahninfrastrukturunternehmen EIU der Strecke, Sanierungsarbeiten in Bahnhofsbereich Fremdingen durchführen.

Schon seit einiger Zeit wurde das Gleis 1 nicht mehr befahren. Nach einem Ölunfall vor Jahren war das Gleis 1 nur notdürftig befahrbar gemacht. Der Tank einer Diesellok war an einer verrutschten Bahnsteigkante seinerzeit aufgerissen worden und verseuchte damals das Gleisbett. Lange Zeit war dort ein Trichter zu sehen, da der verseuchte Untergrund entfernt werden musste.

Seitdem war Gleis 2 das Streckengleis. Um Ausweichmöglichkeiten und auch um eine Abstellmöglichkeit für Güterzüge zu schaffen, wurde von der MEBG die Gleisbaufirma Leonhard Weiß beauftragt das Gleis 1 in Stand zu setzen. 

Ende März 2024 war es dann soweit. Mit SH 2 Tafeln wurde die Sperrung sichtbar vollzogen.

Zum Entfernen der alten Holzschwellen und der Schienen wurde ein Zweiwegebagger eingesetzt. Die alten Schwellen wurden bis zum Abtransport gestapelt und die Schienenstücke auf dem Mittelbahnsteig abgelegt, da letztere wieder eingebaut wurden.

Zum Entfernen des Altschotters und zur Einbringung des neuen arbeitete der Bagger von Gleis 2 aus. Auch die alte Bahnsteigkante auf der Nordseite des Mittelbahnsteigs wurde entfernt. Im Falle einer Reaktivierung des Personenzugverkehrs müsste sowieso ein neuer Bahnsteig errichtet werden.

Die Bahnsteigkante zum Gleis 2 bleibt vorerst erhalten

Rechts im Bild liegen bereits überarbeitete gebrauchte Betonschwellen für den Einbau bereit. Früher war hier eine Abzweigweiche eingebaut. Ein Gleis führte zum Güterschuppen und südöstlich davon zu einer Laderampe, wo auch Holz verladen wurde. An dieser Stelle befindet sich heute die große Unterstellhalle der Firma Neureiter.

Da die Bauarbeiten länger dauerten und über das dazwischen liegende Wochenende Güterzugbetrieb zur Firma Rettenmeier stattfand, wurde das Gleis 2 von Baufahrzeugen geräumt und eine SH 2-Tafel für Gleis 1 aufgestellt. Erst in der Woche darauf wurde die Strecke wieder komplett gesperrt und nun konnte auch die Weiche 1 an der südlichen Ausfahrt saniert werden.

Die Weiche vor der Sanierung ...

                                                                             .......und während der Sanierung

Befestigung der Schienen auf den neuen Schwellen

Damit das Gleis 2 so schnell wie möglich befahrbar wurde, stellte man zuerst die Weiche in betriebsbereiten Zustand fertig. Erst danach wurde am Gleis 1 weiter gearbeitet.

r

Der erste Sandzug wird bei der Firma Neureiter entladen * 26. Aug. 2024

Im Sommer 2024 errichtete die Firma Neureiter mit großen Fertigbetonblöcken eine Rampe an der südöstlichen Ausfahrt des Bahnhofs Fremdingen zur Abgrenzung des Lagerplatzes. Der vorherige Lagerplatz wurde erweitert und mit Schotter geebnet und befestigt.

Am 26.8.2024 morgens startete der erste Sandzug in Nördlingen mit MEBG-Betriebsleiter Heino Seeger, der als Lotse mit auf der Lok war. Der Zug war bereits am 25.8. in Nördlingen angekommen und war dort über Nacht abgestellt. Mit einer Gesamtzuglänge von 303 m waren die 21 Waggons vom Typ Eamnos mit 1390 Tonnen Sand aus der Magdeburger Gegend beladen. Die Eurodual-Lok hatte 1890 Tonnen zu ziehen. Diese Eurodual-Lok ist eine von Dreien die von BELog, einem Unternehmen der Schwenk Gruppe, derzeit eingesetzt werden. Organisator dieser Zugfahrt war das Eisenbahnverkehrsunternehmen TRIANGULA Logistik GmbH

Eurodual-Lok Baureihe 159 (Hersteller: Stadler,Valencia/Spanien)

Eine Eurodual-Lok fährt dort wo Fahrleitung vorhanden ist mit Strom über Stromabnehmer. Auf nicht elektrifizierten Strecken wird ein Dieselmotor in der Lok gestartet, welcher einen Stromgenerator antreibt, der den Strom für die 6 Elektromotoren erzeugt, die auf den 6 Achsen der Lok verteilt sitzen. Je nach Variante der Eurodual-Lok-Familie hat die Lok unter Fahrdraht 7000 kW und mit Dieselantrieb 2700 kW.

Hier sollen die Sandzüge entladen werden. Das Bild entstand im März 2024

Ein Ladebagger wurde aufgestellt, dessen Greifer bis zum Gleis reichte. 

Ein Teil des Sands wurde auch gleich auf LKW´s verladen.

Ein Waggon kann mit 70 Tonnen Material beladen werden.

Die Lok mit Aufschrift zur Werbung für die Firma Schwenk Baustoffe 

                                                                          und einer Abbildung eines stilisierten Zementwerks

Wenn drei Waggons entladen waren, musste die Lok den Zug wieder entsprechend ein Stück weiter ziehen.

Zu einer Einweisungsfahrt für das Zugpersonal nach Wilburgstetten wurde die Lok abgekuppelt. Die Einweisung zur Streckenkenntnis war notwendig, da das Umfahrungsgleis in Wilburgstetten für das Umsetzen der Lok ans andere Zugende um Einiges länger ist als in Fremdingen. Diesmal reichte aber Länge des sanierten Gleis 1 in Fremdingen zum Umsetzen der Lok aus.

In Wilburgstetten

Einweisungsfahrt Wilburgstetten als Video (ins Bild klicken zum Video starten)

Nachdem sämtliche Waggons gegen 16 Uhr entladen waren, startete der Zug anschließend in Richtung Nördlingen. Als planmäßige Ankunft in Nördlingen war 17.28 Uhr vorgesehen. Gleich danach sollte der Zug seine Fahrt fortsetzen, da Waggons und Lok am folgenden Tag für einen anderen Einsatz verplant waren. Doch die Deutsche Bahn machte einen Strich durch die Rechnung. Auf der DB-Strecke Donauwörth-Nördlingen-Aalen hat die DB einen Mangel an Fahrdienstleitern. Eine Weiterfahrt ab Nördlingen war erst am nächsten Tag möglich, da der Fahrdienstleiter Schichtende hatte und die Strecke bis zum nächsten Morgen sperrte. 

Wirtschaftlich gesehen ist dies ein enormer Schaden, wenn private Eisenbahnunternehmen gezwungen werden einen Zug unnütz abzustellen, nur weil einer von DB Feierabend hat. 

zurück zur Seite "Eine fast vergessene Eisenbahnstrecke - Dombühl/Dinkelsbühl/Nördlingen"1öffnen