Dombühl wird S-Bahn-Station - Teil1: der Umbau 2017
Bilder copyright by Manfred Rudinger
Unser Dombühler Eisenbahnfreund war vor Ort - herzlichen Dank an Manfred für die Fotodokumentation
Die Bauarbeiten entlang der Strecke begannen am 23. März 2017. Die Inbetriebnahme ist im Dezember 2017 vorgesehen. Bisher verkehrt die S 4 zwischen Nürnberg und Ansbach. Nach Inbetriebnahme der S-Bahn-Station Dombühl verkehren die Züge der S 4 alle zwei Stunden von Ansbach weiter bis Dombühl. Mit dem dazwischen verkehrenden Regional-Express entsteht somit ein Stundentakt. Der Bund und der Freistaat investieren rund 10 Mio. €.
Zudem wird der Haltepunkt Leutershausen-Wiedersbach (ehemals Bahnhof) in Betrieb genommen. Hier halten dann ebenfalls S-Bahn und RE.
Das Gleis 3 in Leutershausen-Wiedersbach wurde abgebaut. Dieses Gleis diente des Öfteren als Ausweiche für Güterzüge falls ein schnellerer Zug überholen musste. Durch den schon vor einiger Zeit hier eingeführten Gleiswechselbetrieb konnte das Gleis 3 eingespart werden. Leutershausen-Wiedersbach verfügt somit über Außenbahnsteige mit 170 Meter Länge und einer Höhe von 76 cm ab Schienenoberkante.
Mitteilung der DB:
"Terminplan für die Umbauarbeiten in Dombühl:
19.-21. April 2017: Mastgründungen mit Rammarbeiten
03.-23. Juni 2017: Aushub und Gründung der Personenunterführung
12.-30. August 2017: Verschwenkung der Gleise
21.-22. Oktober 2017: Nachstopfen der Gleise
Zum Einsatz kommen u.a. Gleis- und Baumaschinen wie z.B. Zweiwegebagger, Gleisstopfmaschine und Bohrgeräte.
Damit der Zugverkehr so wenig wie möglich beeinträchtigt wird, können diese Arbeiten teilweise nur in den nächtlichen Zugpausen durchgeführt werden.
Vom 19.-23. Juni 2017 ist wegen der Bauarbeiten kein Zugverkehr zwischen Ansbach und Crailsheim möglich. In diesem Zeitraum wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet."
Noch vor dem Beginn der Bauarbeiten hielt am 3.3.2017 ein Doppelstockzug mit 114er-Lok als RE 19907 Suttgart-Nürnberg auf Gleis 1. Während der Zeit der Bauarbeiten kamen nun auch fast ausschließlich Doppelstockzüge als RE zum Einsatz, Züge mit n-Wagen (rot lackierte ehemalige Silberlinge) verschwanden immer mehr.
Zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem Stellwerk ist am 03.03.2017 hinter dem Bauzaun der Arbeitsplatz zur Herstellung der Tunnelröhre eingerichtet. Die dann im Juni nach Süden unter die Gleisanlagen verschoben wurde.
RE 19911 nach Nbg. Hbf am 3.3.2017 um 12.34 Uhr geschoben von 114 027-6
Die Nebenstrecke von Dombühl in Richtung Feuchtwangen war wegen den Bauarbeiten in Dombühl bis September 2017 gesperrt.
Auf der Westseite des Bahnhofgebäudes hatte man zuvor eine Baugrube ausgehoben. Dort wurde die Einschalung gefertigt und anschließend die Tunnelröhre vor Ort gegossen.
Parkplätze wurden bereits 2016 auf dem ehemaligen Freiladegelände östlich der Güterhalle errichtet und mit einem neuen Fußweg zum Bahnhofsgebäude verbunden.
Im Hintergrund die ehemalige Bahnhofswirtschaft "Zur Eisenbahn". Die Zeiten der echten Fränkischen Bratwürste mit Sauerkraut sind hier schon lange vorbei.
Ende Juni 2017 war der Zugverkehr zwischen Ansbach und Crailsheim unterbrochen. Die vorbetonierte Tunnelröhre wurde in der Nacht vom 20.6. auf 21.6.2017 in ca. 3 Stunden auf Teflonplatten um etwa 20 Meter nach Süden verschoben. Anschließend konnte mit dem Verfüllen begonnen werden. Das Betonteil hat ein Gewicht von 430 Tonnen und eine Länge von 23 Metern. Die trichterförmige Ausbuchtung ist für den Zugang zum Aufzug vorgesehen.
Das Bild zeigt die Röhre noch vor dem Verschub.
Das Gleis 4 wurde nach Süden verschoben, damit zwischen Gleis 3 und 4 ein genügend breiter neuer Bahnsteig mit Aufzug errichtet werden kann. Dieser Mittelbahnsteig wird 170 Meter lang. Die Fahrleitungsmasten aus Beton, welche noch von 1985 dem Jahr der Elektrifizierung der Strecke stammten, wurden durch Stahlgittermasten ersetzt.
Die Weiche 706 (Abzweig in Richtung Feuchtwangen/Dinkelsbühl) war als Erstes schon umgebaut worden.
18.6.2017 - auf dem früheren Freiladeplatz neben dem Gleis 1 sind die Gleisjoche vom Gleis 4 gestapelt
Bei den Umbauarbeiten war die Firma Semmer aus Insingen beteiligt
Für das Entfernen der Gleisjoche war der Schienenkran Kirow 1200 der Firma STRABAG vor Ort.
Wo auf dem nachfolgenden Bild die Leitplanken zu sehen sind, befand sich früher einmal ein Überweg, welcher zum alten mechanischen Stellwerk führte.
Für die geplante Reaktivierung der Bahnstrecke von Dombühl nach Dinkelsbühl kann die Unterführung verlängert werden. Je nach Planungsvariante soll dann ein Gleis 5 entstehen, entweder als Stumpfgleis oder auch im Westen mit Weichenverbindung zu Gleis 4 (S-Bahn-Gleis).
Das obere Bild zeigt die Tunnelröhre noch vor dem Verschub. Auf dem nachfolgenden Bild ist die Tunnelröhre bereits verschoben. Wie weit die Röhre verschoben wurde, ist ist gut an dem Eisenträger in Bildmitte zu erkennen. An diesem waren während der Bauarbeiten die Erdkabel für die Signal- und Weichentechnik vorübergehend befestigt.
Die Gleise der Hauptstrecke waren vom 19.-23. Juni 2017 komplett gesperrt - Einfahrt aus Richtung Crailsheim.
Die RE-Züge von Nürnberg nach Stuttgart halten wie bisher auf Gleis 1, während von Stuttgart nach Nürnberg die RE-Züge auf Gleis 3 einfahren. Die S-Bahn fährt auf Gleis 4 ein und fährt auch von dort in Richtung Nürnberg wieder aus.
Über die südliche Öffnung des Fußgängertunnels soll bei einer Reaktivierung der Strecke nach Dinkelsbühl ein Zugang für das geplante Gleis 5 angebaut werden.
Die Gemeinde Dombühl hat das ehemalige Bahnhofsgebäude vor einiger Zeit erworben. Dieses wird 2018 umgebaut. Die Gemeinde möchte hier einen Dorfladen, Wohnungen und ein Bistro errichten. Auf der Westseite erhält das Gebäude deshalb einen erdgeschossigen Anbau.
Nach dem Einschub der Unterführung wurde mit Hochdruck daran gearbeitet, damit die Hauptstrecke bald wieder befahrbar wurde. Gleis 1 und 2 wurden als Erstes wieder für planmäßigen Betrieb befahrbar hergerichtet, während die Gleise 3 und 4 zum Bau des S-Bahnsteiges nur von Zweiwegebaggern benutzt wurden.
Als erster Zug benutzte ein Flachwagen-Ganzzug, gezogen von der 232 201-4 am 23.6.2017, das wieder hergestellte Gleis 1.
Deutlich ist nun zu sehen, dass der alte Bahnsteig zwischen Gleis 1 und 2 komplett entfernt wurde.
Danach folgte ein IC mit der 120 108-6, die den Steuerwagen am Haken hatte. Am Zugschluss schob die 120 134-2.
Einige Baufahrzeuge der Firma Semmer aus Insingen, die während des Umbaus hier eingesetzt waren.
Teil 2: Bauarbeiten und Einweihung 1öffnen
Informationen zur Bahnlinie Nürnberg-Crailsheim und zum Bau und Einweihung der S-Bahn nach Dombühl und noch mehr, finden Sie auch auf der Internetseite von Jörg Schäfer www.loehe-express.de/S4-Dombuehl.html
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