Gleisbauarbeiten durch die Firma Swietelsky * September 2020
Bahnübergang Uttenstetten
Anfang September war wieder ein Bautrupp der Gleisbaufirma Swietelsky auf der Strecke und verrichtete verschiedene Arbeiten im Raum Wilburgstetten und Uttenstetten.
Das folgende Foto stammt aus dem Jahr 2013 und zeigt die damalige Situation am BÜ bei km 17.
Am Bahnübergang bei Uttenstetten lagerte schon seit der großen Instandsetzung im Frühjahr dieses Jahres das Material zum Neubau des Bahnübergangs bei km 17,0. Der geschotterte Weg, welcher hier die Bahnlinie quert, führt zu einem Anwesen der Fürstlich Oettingen-Wallersteinschen Verwaltung.
Sobald es etwas stärker geregnet hatte, waren die Spurrillen zugeschwemmt und mussten gesäubert werden.
Anfang September sanierte die Firma Swietelsky im Auftrag der MEBG den Bahnübergang und baute auch eine Wasserablaufrinne ein.
Danach sah der BÜ schon besser aus.
Rückbau des ehemaligen Bahnübergangs Bundesstraße 25 am südlichen Ortsende Wilburgstetten am 3. September 2020 und neue Befestigungstechnik für Schwellenschrauben
Nachdem die Bundesstraße 25 durch den Bau der Umgehung Greiselbach bereits auf einem Teilstück auf die Westseite der Bahnlinie verlegt wurde, war der ehemalige Bahnübergang schon aufgelassen.
Nach der Freigabe eines Teilstücks der Umgehungsstraße von Greiselbach war der BÜ bei Bahn-km 22,1 stillgelegt worden. Zwei Bilder vom August 2018 zeigen damalige Situation.
Im hölzernen Schalthaus war die alte Relaistechnik für die Blinklichtanlage untergebracht. Das Schalthaus ist inzwischen leer geräumt.
Im September 2020 wurden nun Restarbeiten durchgeführt und dort teilweise neue Schwellen eingebaut.
Dies war eine günstige Gelegenheit für die Firma Edilon ihr neues Produkt zur Befestigung der Schienen mit Schwellenschrauben auf älteren Betonschwellen vorzustellen.
Zur Erklärung: Schienen sind auf den Schwellen mit Schrauben befestigt. In den Betonschwellen sind Holzdübel eingelassen in denen die Schwellenschrauben eingedreht sind. Im Laufe der Jahre werden die Holzdübel allerdings morsch und die Schwellenschrauben haben keinen Halt mehr.
Um nicht die komplette Betonschwelle ausbauen zu müssen, hat die Firma Edilon ein Verfahren entwickelt, bei dem die Schwellenschraube mit einer Polymermasse in der Betonschwelle fixiert wird.
Die losen Schwellenschrauben werden herausgedreht, der morsche Holzdübel mit einem Bohrer entfernt, das Bohrloch von alten Holzresten mit Hilfe eines Laubbläsers gereinigt.
Die Zwei-Komponenten-Masse auf Polymerbasis wird angerührt und in die sauberen Bohrlöcher gefüllt. Die Schwellenschrauben werden in die noch flüssige Masse gesteckt. Diese ist zwanzig Minuten verarbeitbar. Nach 6 Stunden sitzen die Schwellenschrauben so fest, dass das Gleis befahren werden kann.
Muss das Gleis allerdings sofort befahrbar sein, wird ein Halbschalen-Kunststoffdübel zusätzlich in die noch flüssige Masse gesteckt bevor die Schwellenschraube eingebracht wird.
Die Schwellenschrauben sitzen so fest, dass man auch die sonst zur Sicherung der Schrauben üblichen Federringe sparen kann.
Falls die Betonschwelle beim Ausbohren der alten Holzdübel durchbohrt wurde, gibt man einen kleinen Schaumstoffpfropfen vor dem Einfüllen der Masse ins Bohrloch. Damit wird vermieden, dass die Polymermasse nach unten durch die Schwelle abfließt.
Für den Rückbau des ehemaligen Bahnübergangs der Bundesstraße 25 (Bahn-km 22,1) setzte die Firma Swietelsky zwei Zwei-Wege-Bagger ein.
Nach dem Entfernen des Straßenbelags und Entfernen der Rillenschiene wurden neue Schwellen eingebaut. Beim Einbau von nur wenigen Schwellen wird die Schiene mit einfachen Geräten in die richtige Lage gebracht. Ähnlich einem Auto-Wagenheber wird eine Vorrichtung unter die Schienen geschoben. Mit einem großen Steckschlüssel wird dann gedreht, bis die Schiene ihr richtiges Höhen-Niveau erreicht hat.
An mehreren Stellen mussten die Schienen angehoben werden, bis die richtige Gleislage erreicht wurde.
Nachdem genügend Schotter ins Gleis geschaufelt wurde, kam das Stopfmeißel-Anbaugerät des Zwei-Wege-Baggers zum Einsatz. Die Vibration der Stopfmeißel drückt den Schotter unter die Schwellen. Durch das Verkanten der Schottersteine untereinander erhält das Gleis einen festen Untergrund.
Deshalb wird auch nur kantiger Schotter für den Gleisbau verwendet. Beim Befahren durch Züge reiben die Schottersteine aneinander und verlieren dabei ihre Kanten. Dadurch verliert das Gleisbett im Laufe der Zeit seine Tragfähigkeit. Der Schotter muss bei häufig befahrenen Strecken in kürzeren Intervallen ausgetauscht werden als bei weniger befahrenen.
Im Vordergrund ist ein Gleisschrauber zu sehen, mit dem die Schwellenschrauben mit der richtigen Drehmomentkraft angezogen werden.
Bahnhofsbereich Wilburgstetten in der ersten Septemberwoche 2020
Im nördlichen Bahnhofsbereich von Wilburgstetten wurden an der Abzweigweiche zum Gleis 2 einige morsche Schwellen ersetzt. Hier kamen die beiden Bagger zum Einsatz. Einer der Bagger führte eine Anhänger für das benötigte Material mit. Die neuen Schwellen wurden schon vorher am Bahnsteig abgelegt.
Einige Tage vorher hatte man bereits die marode Bahnsteigkante am Gleis 1 entfernt. Bei der späteren Reaktivierung des planmäßigen Reisezugverkehrs wird sowieso ein neuer Bahnsteig benötigt.
Am früheren Bahnsteig lagern noch weitere neue Schwellen. Diese werden für den Umbau der Weiche W8 zum Ladegleis direkt vor der Güterhalle benötigt. Bis zum Umbau dieser Weiche ist das Gleis 1 gesperrt. Die Güterzüge verkehren derzeit noch über Gleis 2.
Das folgende Bild zeigt die fertig eingebauten neuen Schwellen der Weiche W9.
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