Die
ARGE-Schienenbus Wilburgstetten stellt sich vor
"Die Arbeitsgemeinschaft Schienenbus Wilburgstetten besitzt eine nahezu vollständige Schienenbussammlung der VT 98-Familie, die in Deutschland einmalig ist. Von der Vorserien-, der DB-Serienausführung, der Lizenzversion der ÖBB und der Privatbahn-Variante sind alle wichtigen Unterbauarten vertreten. Lediglich die Zahnrad-Sonderbauart des VT 98 fehlt, der VT 97. Diese Fahrzeuge sind nach Einstellung aller Zahnradstrecken der DB in die Normalausführung zurückgebaut worden. Ziel der Arbeitsgemeinschaft Schienenbus WiIburgstetten ist es, diese Fahrzeuge zu erhalten und auf Sonderfahrten gelegentlich im gesamten Netz der Deutschen Bahn und der angrenzenden Bahnverwaltungen einzusetzen. Jede Tour von uns ist ein einmaliges Erlebnis, welches sich nicht wiederholt.
Durch eine gezielt ausgewählte
Fahrzeugwahl verfügen wir über eine einzigartige Sammlung
des erfolgreichsten Triebwagentyps, der jemaIs in Deutschland
geschaffen wurde. Kein Fahrzeug wurde so oft und von so
vielen Fahrzeugwerken im In- und Ausland erfoIgreich in
Lizenz weltweit nachgebaut wie der "Uerdinger
Schienenomnibus", eine Entwicklung der Waggonfabrik
Uerdingen im Jahre 1949. Im Jahr I950 wurde mit der
Serienproduktion
begonnen. Die wichtigsten Varianten der "Uerdinger
Grundversion" haben wir erhalten können. Sie laden
zukünftig ein zu Detailstudien. Etliche dieser Fahrzeuge
verfügen über den bei der Deutschen Bahn vorgeschiebenen
Sicherheitsstandard, andere werden nach und nach
nachgerüstet und mit Liebe zum Detail restauriert. Ein Teil
der Fahrzeuge befindet sich im Bahnbetriebswerk Nördlingen
und ergänzt die dort vorhandene Dampfloksammlung.
Die Schienenbusse stehen im Bahnbetriebswerk Nördlingen
sogar auf "historischem Grund", in den 50-iger und
60-iger Jahren, wo einst der Siegeszug der Schienenbusse
begann, waren hier durchschnittlich täglich 15 zwei bis
dreiteilige Zugpaare aus VT 95 und VT 98 (ein- und
zweimotorig) stationiert, die die Strecken
Nördlingen-Wemding,
Nördlingen-Gunzenhausen und
Nördlingen-Dinkelsbühl-Dombühl befuhren. Letztgenannte
Strecke war touristisch so interessant, dass sogar ein
platzkarten- und zuschlagspflichtiger Eiltriebwagen ET
841/842 zwischen Rothenburg ob der Tauber und München über
Dombühl-Dinkelsbühl-Nördlingen als
"Reichsstädte-Express" eingesetzt wurde, gebildet
aus Schienenbussen VT 95 mit Beiwagen des Bw Nördlingen.
Dieses Fahrzeug kam beim Publikum so gut an, dass diese
Strecke sogar in einem Werbeprospekt der Waggonfabrik
Uerdingen 1952 erwähnt wurde. Mit den Fahrzeugen wurden auch
viele "Fahrten ins Blaue" durchgeführt und ein
Teil wurde sogar mit Lautsprecheranlagen und portablen
Plattenspielern ausgestattet! Schienenbusse des Bw Aalen
kamen ebenfalls planmäßig nach Nördlingen, so dass auf
allen von Nördlingen ausgehenden Strecken der Schienenbus zu
Hause war.
Auch bei unseren Nachbarn in Österreich war dieses Fahrzeug
sehr beliebt. Die GKB (Graz-Köflacher-Eisenbahn) kaufte 1953
die - gemeinsam vom BZA-München und der GKB in Auftrag
gegebene - 2-motorige Variante und Iieß diese für sich
unverändert bis zum Jahre 1968 nachbauen (VT 798 Vorausserie
mit Schaku-Kupplungen). Die Fahrzeuge wurden Iiebevoll
"Roter Blitz" genannt und waren ein zuverlässiges
Standbein dieser erfolgreichen Privatbahn. Auch heute
befinden sich noch 2 Garnituren im Reservebestand. Die
Österreichischen Bundesbahnen bestellten bei den Jenbacher
Fahrzeugwerken und der Firma Simmering-Graz-Pauker ebenfalls
zwei Serien dieser Schienenbusse vom Typ VT 798, die diese
Werke in Lizenz nachbauten. Auch diese Fahrzeuge liefen bis
in die 90-iger Jahre erfolgreich und ohne Ausfälle bis nach
Deutschland." (Auszug aus dem
Katalog der ARGE-Schienenbus)
Die verschiedenen Entwicklungsstufen sind durch folgende Schienenbusse vertreten: