Die 01 066 und die 52 8168 an Pfingsten 2009 unterwegs auf der "Romantischen Schiene" - Nördlingen-Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Die Bilder der 01 066 und 52 8168 in Schopfloch stellte freundlicherweise Eisenbahnfreund Alex Herold aus Schopfloch zur Verfügung
Die 01 066 Einfahrt mit dem Vormittagszug in Schopfloch an Pfingsten 2009
Halt in Höhe der Verladerampe in Schopfloch
Bei km 37,8 zieht am 1. Juni 2009 die 01 066 den Vormittagszug die Steigungstrecke zum Pfaffenholz hinauf. Dort befindet sich das steilste Stück der Strecke mit 1:72.
01 066 (ex DRG 01 066, ex DR 01 066/01 2066)
Die 01 066 wurde 1928 bei Schwartzkopf (Fabriknr. 9020) in
Berlin gebaut und wurde zuerst dem Bw Hannover Ost zugeteilt. Ab 1944 gehörte
sie dem Bw Magdeburg Hbf und erlebte dort das Kriegsende.
Nach Aufenthalten in den Bw Leipzig Hbf West, Nordhausen und Bw Erfurt P von
1946 bis 1954 wurde sie bis 1970 nocheinmal Magdeburg zugeteilt. Danach wurde
sie dem Bw Dresden zugeteilt und war dort hauptsächlich vor schweren Schnellzügen
nach Berlin zu sehen, bis am 1.November 1977 ihre Ausmusterung erfolgte, der
1978 der Verkauf an den VEB Waschmittelwerk Genthin, Betriebsteil Nauen folgte.
Den neuen Einsatzort als Heizlok erreichte sie noch mit eigener Kraft. Nach und
nach wurden jedoch alle Teile, die nicht zum Betrieb als Heizlok erforderlich
waren, abgebaut, so daß die Lok nur noch ein sehr trauriges Bild abgab. Im
April 1989 wurde die Lok endgültig außer Dienst gestellt und konnte bereits
kurz nach der Wende vom Bayerischen Eisenbahnmuseum erworben werden.
Nach dem Transport in Einzelteilen in das Raw Meiningen konnte sie dort mit
Teilen von Loks der BRen 01, 44 und 50 wieder vervollständigt werden und im
August 1993 wieder in Dienst gestellt werden. Im Mai 1996 war sie als zweite Lok
auf der Märklin-Tour durch ganz Deutschland mit dabei. Die 01 066 ist im Bw Nördlingen
stationiert und kommt von dort aus in ganz Süddeutschland zum Einsatz, daneben
fanden bereits einige Einsätze ab München und Regensburg statt.
Die 01 066 passiert den BÜ des Verbindungsweges von Schopfloch-Deuenbach nach Larrieden
Die Baureihe 52
Nach Beginn des Russlandfeldzuges 1941 setzte sich bei den Militärstrategen die Einsicht durch, daß ohne die Eisenbahn der Krieg nicht weiter geführt werden konnte, wie man es sich anfangs vorgestellt hatte. Nun sollte dieser Fehler so schnell wie möglich ausgeglichen werden, außerdem mussten zahlreiche Lokomotiven ersetzt werden, die in der russischen Kälte kaputt gegangen waren. Aus der kurz vor dem Krieg in Produktion gegangenen Baureihe 50 entstand durch "Entfeinerung" zunächst die 50ÜK, von der die Lokfabriken dann zur Massenproduktion der Baureihe 52 übergingen. Gegenüber der BR 50 wurden ca. 1000 Teile einfach weggelassen, weitere 3000 vereinfacht, so dass die Produktion stark gesteigert werden konnte. Bis über das Kriegsende hinaus wurden über 7000 Lokomotiven hergestellt, die der Krieg über ganz Europa verstreut hatte. Die universelle Verwendbarkeit hatte sie zur beliebten Baureihe gemacht, die im Krieg auch direkt nach Rumänien, Kroatien, Serbien und in die Türkei geliefert wurden. Im Gegensatz zur veranschlagten Nutzungsdauer von 5-10 Jahren konnten sich die letzten Exemplare im Plandienst in Polen bis heute halten.
Die 52 8168 mit dem Nachmittagszug an Pfingsten 2009 in Schopfloch
Am 31. Mai 2009 hat die 52 8168 mit dem Nachmittagszug nach Feuchtwangen soeben die Brücke bei Schopfloch überquert
52 8168 (ex DRG/DR 52 3574, ex DR 52 8168-8)
Analog zur Baureihe 50.35 erhielten auch Loks der Baureihe
52 die sogenannten Rekokessel, um alte, verschlissene Kessel zu ersetzen und die
Loks zu modernisieren bzw. die weitere Verwendung zu sichern. Außerdem wurde
auch Achslagerstellkeile nachgerüstet. Um den freien Tausch der Rekokessel zu
ermöglichen, wurden die Anpassungsarbeiten an den Rahmen der Loks vorgenommen.
200 Lokomotiven wurden auf diese Weise umgebaut und als 52.80 bezeichnet. Bis
1988 waren die Loks planmäß bei der DR eingesetzt!
Die 52 8168 wurde als 52 3574 ebenfalls bei Krauss-Maffei mit der Fabriknummer
16711 gebaut und am 16.09.1943 fertiggestellt. Die Endabnahme im RAW München-
Freimann erfolgte aber erst am 18.10.43, weil vorher kein geeigneter Tender zur
Verfügung stand. Erstes Heimat-Bw wurde Zeitz. Danach wanderte die Lok nach
Falkenberg, Bitterfeld, Cottbus, Elsterwerda, Brandenburg, Roßlau, Staßfurt,
Aschersleben und Stendal. Vom 01.07.1980 an wurde die Lok dem Bw
Leipzig-Engelsdorf zugewiesen, wo sie dann am 25.12.1991 abgestellt wurde. Seit
1992 gehört die Maschine zum Bestand des BEM. Die Rekonstruktion mit der
Neubekesselung wurde bei dieser Maschine 1963 durchgeführt.
Einige interessante technische Daten der 52:
Bauart: | 1'E h2 |
Gattung: | G56.15 |
max. Geschwindigkeit: | 80 km/h |
Leistung: | ca. 1650 PS |
Dienstgewicht: | unterschiedlich |
Kesseldruck: | 16 bar |
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