Die Baureihen 610, 612 und 614 im Pegnitztal im Jahr 2007

 

Im Jahr 1971 wurden die ersten Fahrzeuge der Baureihe 614 im Raum Trier zur Erprobung eingesetzt. Ein Zug besteht meist aus zwei Motorwagen und einem Mittelwagen. Insgesamt wurden 84 Motorwagen (614) und 42 Mittelwagen (914) in Dienst gestellt. Bei Bedarf konnte aber auch ein zweiter Mittelwagen eingesetzt werden. Die Motorleistung betrug 2 x 450 PS. Später wurden aber auch stärkere Motoren eingebaut. Die Kraftübertragung erfolgt über ein hydraulisches Getriebe. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 140 km/h. Ein Teil der Vorserienfahrzeuge wurden mit einer gleisbogenabhängigen Wagenkastensteuerung ausgestattet, d.h. einer Neigetechnikvariante. Diese Vorrichtung wurde aber bald wieder ausgebaut, da sie noch nicht für die Serienfertigung ausgereift war.

614 in Nürnberg Hbf 2007

 

Am 12. August 2007 steht die Dieseltriebwagengarnitur 614 051 / 614 052 abfahrbereit in Nürnberg Hbf zur Fahrt um 9.57 Uhr ins Pegnitztal nach Neuhaus a. d. P.

610 in Nürnberg Hbf 2007

Vier zusammengekuppelte Triebwagen der Neigetechnik-Baureihe 610 starten um 9.50 Uhr aus Gleis 16 zur Fahrt als RE ins Pegnitztal. Bis zum Bahnhof Pegnitz läuft diese Zugzusammenstellung, um dann für die Fahrtrichtungen Bayreuth und Hof geteilt zu werden. 

Die Baureihe 610 wurde erstmals 1991 in Dienst gestellt. Die Versuchsfahrten mit dem italienischen Pendolino bestätigten, dass sich die elektronisch gesteuerte gleisbogenabhängige Wagenkastenneigung bewährt, um höhere Kurvengeschwindigkeiten ohne größere Streckenausbauten  fahren zu können. Die Baureihe 610 wurde großteils von MAN gebaut und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h mit einer dieselelektrischen Kraftübertragung (Anmerkung: Dieselmotor erzeugt Strom für elektrische Fahrmotoren) von 2 x 485 kW. Die Triebwagenzüge sind zweiteilig. Insgesamt wurden zwanzig dieser zweiteiligen Fahrzeuge gebaut.

 

612 in Nürnberg Hbf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Triebwagen der Baureihe 612, ebenfalls ein Fahrzeug mit Neigetechnik, verlässt um 9.53 Uhr aus Gleis 17 den Nürnberger Hauptbahnhof zur Fahrt nach Regensburg über Hersbruck (r. P.), Schwandorf und Regenstauf. Die ersten Fahrzeuge der Baureihe 612 wurden 1998 in Betrieb gestellt. Die Höchstgeschwindigkeit der Baureihe 612 beträgt 160 km/h bei 2 x 559 kW. Nachdem dem ständigen Ausfall der Baureihe 605 (ICE-TD) durch technische Schwierigkeiten, wurden einige Fahrzeuge der Baureihe 612 in den Farben des ICE lackiert und die Innenausstattung für den Fernverkehr angepasst. Als Baureihe 612.4 waren diese Fahrzeuge auf den Strecken von Nürnberg nach Hof bzw. Dresden unterwegs.

 

614 in Rupprechtstegen 2007

An der Haltestelle Rupprechtstegen steige ich aus dem Zug aus und wandere entlang der Bahnstrecke bis Velden. Links im Hintergrund ist hier noch das alte Empfangsgebäude des Bahnhofs Rupprechtstegen zu erkennen.

614 südlich Hufstättetunnel 2007

Während die Pegnitz und die parallel dazu verlaufende Straße zwischen Rupprechtstegen und Velden in vielen Bögen sich durch das enge Tal winden, führt die Bahnlinie bis auf eine Kurve fast gerade durch die mächtigen Felswände. Hier verschwindet gerade eine 614er-Einheit auf der Fahrt von Nürnberg nach Neuhaus nach der Überquerung der Pegnitzbrücke gleich im Hufstätte-Tunnel. Oberhalb des Tunnelportals verläuft ein Forstweg, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die in den Berg einfahrenden Züge hat.

610 südlich Hufstätte-Tunnel 2007

Eine vierteilige Einheit der Baureihe 610 ist soeben aus dem Berg gekommen und eilt Nürnberg zu.

 

614 nördlich Hufstätte-Tunnel 2007

Etwa zwanzig Minuten später, um 12.02 Uhr, folgt nach der 610er-Garnitur eine Triebwagen der Baureihe 614 in Richtung Nürnberg. Diesmal allerdings bei der Einfahrt in den Hufstätte-Tunnel auf der Nordseite.

Etwa achtzehn Minuten später bin ich dann auf der nördlichen Seite des Tunnels, den der 614er auf dem oberen Bild soeben verlassen hat.

610 bei Eckart-Werke 2007

Hier kommt gerade eine vierteilige 610er-Garnitur aus Nürnberg vorbei auf der Fahrt nach Bayreuth bzw. Hof. Rechts im Bild ist noch die frühere Verladerampe zu erkennen. Das Ladegleis für die Eckartwerke in Günthersthal wurde vor einiger Zeit abgebaut. An dieser Strecke filmte ich noch mit Super8-Film im Jahr 1985 die 23 105 (in Nürnberg 2005 brandgeschädigt) mit einem Sonderzug.

Auf dem nächsten Bild fährt etwa eine halbe Stunde später an derselben Stelle der 614 021/614 022 in Richtung Norden. Allerdings bin ich nun um einen Tunnel schon weiter und an der Haltestelle Velden angelangt. Dadurch habe ich jetzt den bekannten Tunnelblick in Richtung Nürnberg.

614 aus Nbg Einfahrt Velden

 

614 hält in Velden 2007

 

614 021/614 022 am Bahnsteig in Velden. 

Nach kurzem Halt setzt die 614er-Garnitur ihre Fahrt nach Neuhaus a. d. P. fort, um etwa zehn Minuten später als Gegenzug in Richtung Nürnberg wieder in Velden zu halten.

614 Velden Richtung Neuhaus

Von Velden aus geht nun meine Fahrt mit dem 614er zurück nach Nürnberg.

 

614 aus Neuhaus in Velden 2007

Auf dem nächsten Bild haben wir soeben den Haltepunkt Rupprechtstegen in südlicher Richtung passiert und fahren gleich in den nächsten Tunnel in Richtung Nürnberg.

614 Rupprechtstegen Richtung Nürnberg 2007

614 in Nürnberg und 218 aus Prag 2007

In Nürnberg angekommen, steht der 614 022-2 wieder auf Gleis 20 bereit zur nächsten Fahrt nach Neuhaus a. d. P, während auf Gleis 19 ein Zug aus Prag, bespannt mit zwei 218er eingefahren ist, der leicht übermotorisiert war.  Die zwei Dieselloks hatten nur drei Waggons am Haken.

 

zurück zur  Seite "Eine fast vergessene Eisenbahnstrecke - Dombühl/Dinkelsbühl/Nördlingen"1öffnen