Die Zeit der Dampfzüge und der "Reichsstädte-Eilzug" von Rothenburg nach München u. z.

bay. Pt 2/4 (Baureihe 72.1

Eine Lokomotive der bayerischen Baureihe Pt 2/4 - später umbenannt in Baureihe 72.1.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem Umlaufplan des Bw Nördlingen waren Lokomtiven dieses Typs im Mai 1931 auf der Strecke von Nördlingen nach Dombühl eingesetzt.

 

Dampflok der Baureihe 70 von Dinkelsbühl kommend bei der Einfahrt in SchopflochDie Dampflok 70 026 fährt am 15.02.1939 von Dinkelsbühl kommend über die Brücke in der Bahnhofstraße in Schopfloch in den dortigen Bahnhof ein.

Gut zu erkennen ist die zweigleisige Brücke für das Hauptgleis und das Ausweichgleis.

 

 

 

 

 

 

 

 

In den siebziger Jahren rammte ein Lastwagen die Brücke für das Hautpgleis und beschädigte diese erheblich. Man setzte einen Ersatzträger ein und bei dieser Gelegenheit wurde der Brückenträger des Ausweichgleises entfernt.

Güterzüge wurden auf unserer Strecke auch sehr oft von der Baureihe 50 gezogen. Um den Güterzugbegleitwagen einzusparen hatten diese Lokomotiven oft einen Kabinentender, in welchem der Güterzugbegleiter während der Fahrt seinen Aufenthaltsraum mit Schreibpult hatte.

Ansonsten wurden die Güterzüge, wenn sie nicht allzu schwer waren oder als GmP (=Güterzug mit Personenbeförderung) mit der Baureihe 64 bespannt.

Baureihe 50 mit Kabinentender als Lz

Baureihe 50 - vermutlich in Fremdingen aufgenommen

 

Güterzug in Dinkelsbühl mit Baureihe 50

Güterzug gezogen von einer Dampflok der Baureihe 50 auf Gleis 3 im Bahnhof Dinkelsbühl bei der Ausfahrt in Richtung Nördlingen * Aufn. von Alban Baumhartner

Baureihe 64 als Eilzug in Dinkelsbühl

Das Bild zeigt die 64 218 vor dem ET 841 an einem Aprilmorgen 1952 vor der Abfahrt in Dinkelsbühl.

Rechts im Hintergrund die Werkstatt der Bahnmeisterei, in diesem Bau war auch die Draisine KLV 12 untergestellt.

Im Sommer 1951 richtete die Deutsche Bundesbahn eine Eiltriebwagenverbindung, den sogenannten "Reichstädte - Eilzug" von Rothenburg ob der Tauber über Dinkelsbühl und Nördlingen nach München ein. Planmäßig kam der VT 95 903 - einer der ersten Schienenbusse aus der Vorserie - zum Einsatz. Es ist aber auch der VT 70 in diesem Plan beobachtet worden. Bei Ausfall des Triebwagens, aber auch bei vorhersehbarem größerem Zuspruch, verkehrte eine Nördlinger 64er mit meist zwei Eilzugwagen, welche ab Donauwörth von der E 17 weiterbefördert wurden.

Die Dampflok 64 348 führte am 24. September 1966 als letzte ihrer Gattung den planmäßigen Abschiedsdampfzug nach Dombühl.

Außer der Baureihe 64 war anfangs der 50er Jahre auch die Baureihe 56 auf unserer Strecke unterwegs. Das Lokpersonal war davon nicht sehr begeistert, weil es in Dombühl keine Drehscheibe gab und somit war die Mannschaft bei der Rückfahrt der Witterung ausgesetzt, da die 56er keinen Wetterschutz für die Rückwärtsfahrt hatte.

 

In den sechziger Jahren setzte man dann den dreiteiligen VT 98 in doppelter Ausführung als Eilzug von München nach Rothenburg u. z. ein.

 

Aus einem Zeitungsartikel:

"Fernverbindung vor über 40 Jahren - der "Reichsstädtezug"

Als "Reichstädtezug" lief ein Schienenbus mit Anhänger, der als "der kleinste schnelle Zug der Deutschen Bundesbahn" galt. Im Kursbuch für den Sommer 1953 war die Fernverbindung von München (Abfahrt 13.15 Uhr) über Augsburg, Donauwörth, Nördlingen, Dinkelsbühl bis nach Rothenburg (Ankunft 17.35 Uhr) ausgewiesen.

In einem Pressebericht aus dem Jahr 1953 zum Reichsstädtezug" hieß es, "die 90 Sitzplätze und 44 Stehplätze sind stets bis aufs letzte ausgenutzt, denn dieser Zug gehört zu den beliebtesten Süddeutschlands. Seine breiten Aussichtsfenster sind für die Fahrt durch das romantische Mittelfranken wie geschaffen. Ein gelungener Versuch dieser Schienenbus-Eilzug!"

 

Eine Zugfahrt von München zu den drei ehemaligen Reichsstädten Nördlingen, Dinkelsbühl und Rothenburg ist heute nicht mehr möglich, denn die Bahngleise sind zwischen Dombühl und Rothenburg längst herausgerissen, Nördlingen und Dinkelsbühl haben aber noch Gleisanschluss direkt in den Süden, um die Landeshauptstadt zu erreichen. Eine Reaktivierung des Reichsstädtezugs", der zumindest diese beiden Nachbarstädte im südlichen Mittelfranken und im Ries anfährt, wäre somit denkbar.

Für den Tourismus wäre es ein Plus, auf dem fehlenden Streckenabschnitt von Dombühl bis Rothenburg einen Postkutschendienst einzurichten - oder auch bei bei größerem Personenandrang einen Nostalgie-Omnibus einzusetzen - und Mittelfranken wäre um eine Attraktion reicher. (Ein Denkanstoß für heimische Busunternehmer!)Henschel-Omnibus

VT 95 VorserienfahrzeugEin Schienenbus VT 95 der Vorserie, wie er auch als "Reichsstädte-Eilzug" auf unserer Strecke unterwegs war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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