Die Nebenbahn Dombühl - Rothenburg o. T. 

Bhf. Bockenfeld 

Klaus Pellert verbrachte einige Jahre seiner Jugendzeit in Bockenfeld. So wurde er Zeitzeuge der Entwicklung dieser Eisenbahnstrecke.

1967 besuchte der Schah von Persien die Stadt Rothenburg o.d.T. Der Sonderzug mit den Gästen aus Persien kam aus dem Ruhrgebiet, nachdem der Schah schon mehrere deutsche Städte besucht hatte. Wie "zeit-online" berichtete fuhr dem Sonderzug nach Rothenburg ein Testzug der DB voraus, um Schienen-Attentate abzufangen.

Im Fränkischen Anzeiger stand, dass der Sonderzug mit dem Schah von Persien auf der Fahrt von Rothenburg nach Füssen und weiter nach Neuschwanstein die Strecke befährt. Es waren auch die Fahrzeiten bekannt gemacht worden. Also schickte die Mutter von Klaus die beiden Buben zum Bahnhof Bockenfeld um dem Schah zuzuwinken. Dort standen die Beiden bei strömendem Regen, aber da kam kein Schah. Am nächsten Tag stand im Fränkischen Anzeiger, dass der Zug mit dem Schah doch über die Hauptstrecke gefahren ist. Vermutlich wollte man ihn nicht über die Spitzkehre in Schillingsfürst rangieren.

Der Bahnhof Bockenfeld etwa 10 Jahre nach dem Schah-Besuch. Im Jahr 1977 fehlen die Gleise und der Bahnhof steht verlassen in der Landschaft.

EG Bockenfeld ca. 1977

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während auf dem oberen Bild keine Bäumchen im ehemaligen Gleisbett zu sehen sind, sieht das von der anderen Seite schon anders aus.

 

EG Bockenfeld

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus Pellert´s Erinnerungen: "Wir gingen von Bockenfeld nach Rothenburg in die höheren Schulen. Morgens fuhr die V 100 mit B3y, mittags und sonst der VT 98. In Bockenfeld gab es einen Bahnübergang nur mit Andreaskreuzen, da konnte man mal ein 2-Pfennig-Stück auf die Schienen legen und sehen, wie die Randplatten hüpften und staubten, wenn die Lok drüberfuhr. Das war den Personalen nicht verborgen, also sind wir danach schleunigst in den letzten Wagen eingestiegen. Die Sache hatte aber auch noch einen anderen Nebeneffekt: das geplättete 2-Pfennig-Stück passte als 10-Pfennig-Ersatz in den Kaugummi-Automaten. Böse Buben…

Bei Hochwasser konnte man in Bockenfeld nicht mehr über die Tauberbrücke, da kam dann von den Eltern jemand in Gebsattel in den Zug und rief alle Bockenfelder auf, auszusteigen, dann wurden wir mit dem Auto heimgefahren."

Fahrkarten 1971

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Fahrkartensammlung von Klaus Pellert dokumentiert das Ende des Personenzugverkehrs im September 1971. Danach gab es nur noch Bahnbus-Fahrkarten. 

Letzte Fahrkarte 1971

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vermutlich die letzte verkaufte Schülermonatskarte für die Fahrt mit dem Zug von Rothenburg o.d.T. nach Bockenfeld

Bockenfeld 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 17. Mai 2008 beschauliche kleingärtnerische Ruhe, wo einst der Dieselmotor des Schienenbus brummte und Lokomotiven dampften. Ein Lob, dass man das Bahnhofsgebäude schön erhalten hat. Das Signal wurde allerdings erst nach der Einstellung des Bahnbetriebs an dieser Stelle aufgebaut.

 

 

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