Vor fünfzig Jahren - "Bahnhof" Großenried und seine Nachbarschaft, die Familie Weiß
Die Bilder wurden freundlicherweise von Herrn C.-D. Weiß zur Verfügung gestellt - herzlichen Dank!
Der Haltepunkt Großenried lag bei km 18,40. Im Jahr 1930 wurde er noch als "Haltepunkt mit Agentur" geführt, während er 1956 nur noch als "unbesetzte Haltestelle" verzeichnet war. In unmittelbarer Nachbarschaft wohnte die Familie Weiß.
Ausschnitt aus einer alten Karte des Landkreises Feuchtwangen
Der Haltepunkt verfügte sogar über ein Ladegleis. Aus Richtung Herrieden kommend, lag die Weiche für das Gleis etwa 200 Meter vor dem hölzernen Bahngebäude. Dieses Gleis endete unmittelbar am Gebäude mit einem Prellbock. Da die Güterwagen oft nicht bis zum Prellbock rangiert wurden, machten sich seinerzeit die Lausbuben einen Spaß daraus, indem sie die Bremsen lösten und die Wagen dann lautstark auf den Prellbock auffuhren.
1958 - Der "Bahnhof" Großenried in Kleinried, links das Haus der Familie Weiß. Blick in Richtung Ansbach.
Im Hintergrund das Bahngebäude mit der Laderampe und dem Bahnsteig.
Diesmal der "Bahnhof" von der anderen Seite. Die Familie Weiß hatte direkt westlich vom Bahngelände ein Feld. Der Großvater von Herrn Weiß bei der Arbeit mit der Sense. Im Bild kann man hinter den beiden Damen noch den Prellbock des Ladegleises erkennen. Am Bahngebäude war die damals übliche Blechtafel mit der Werbung für Salamanderschuhe angebracht.
1958
Blick vom Bahngebäude aus in Richtung Süden - Fahrtrichtung Bechhofen. An der Kreuzung mit der Staatsstraße Ansbach-Wassertrüdingen war Läuten und Pfeifen (LP) für den Lokführer angesagt. Im Hintergrund (hinter der LP-Tafel, auf der anderen Gleisseite) ist vermutlich eine Trapeztafel zu erkennen, die einen Bahnhof ohne Signale gekennzeichnet hat.
Fasching 1961
Um 1960 errichtete man eine Blinklichtanlage, allerdings damals so üblich ohne Halbschranken. Während die Staatsstraße in Richtung Ansbach gleich nach dem Bahnübergang nach Norden schwenkt, führt die Kreisstraße nach Weidenbach im rechten Winkel zum Bahngleis in Richtung Osten.
Im Rentenalter erlitt der Großvater von Herrn Weiß bei einem Zusammenstoß seines Pferdefuhrwerks mit einem Zug, der von Bechhofen kommend in Richtung Ansbach fuhr, schwere Verletzungen, während das Pferd den Unfall nicht überlebte. Der Zug schob die Teile des Leiterwagens noch bis hinter das Bahngebäude in Richtung Herrieden bis er zum Stehen kam. Vermutlich war der Großvater durch die Sonne geblendet worden.
Die Eltern von Herrn Weiß. Im Hintergrund das Bahngebäude mit der Rampe und auf der linken Bildseite im Hintergrund der Prellbock des Abstellgleises.
Ernte auf dem Feld der Familie Weiß, direkt westlich des Bahngeländes. Am rechten Bildrand kann man noch einen kleinen Teil vom Bahngebäude erkennen.
Der Onkel von Herrn Weiß und im Hintergrund das "Empfangsgebäude" aus der Nebenbahnromantikzeit.
"Ferien auf dem Bauernhof" - so war´s damals! - vor fünfzig Jahren.
Ergänzung am 11.09.2011
Überquerung der Altmühl zwischen Kleinried und Großenried - Bilder vom Sommer 2011
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Nördlich der Altmühl, d. h. auf der Kleinrieder Seite, ist die Bogenbrücke für den Hochwasserablauf noch erhalten. Bis kurz vor dem Altmühlufer ist auch noch der Damm auf Kleinrieder Seite gut zu sehen. Ebenso kann man den Damm auf der Großenrieder Seite erkennen, wie das nachfolgende Bild zeigt.
Am 24. August 2014 Heimatfest und Gedenksteinenthüllung 111 Jahre Bahnhof Ried b. Ansbach (Großenried in Kleinried)
Mitglieder des Heimatvereins errichteten im Sommer 2014 ein Gleisstück am ehemaligen Bahngelände in Kleinried
Ausstellung Modelle und Bilder des Bechhöfer Bockela´s anlässlich des Heimatfestes
Am 24. August 2014 um 14 Uhr enthüllten (v. rechts) Herr Aribert Lang (ehemaliger Zugchef des Bechhöfer Bockela), Herr Gessler (Vorsitzender des Heimatvereins) und Herr Bürgermeister Schnotz aus Bechhofen den Gedenkstein.
Nachfolgend noch zwei Bilder des ehemaligen Bahnhofs Ried b. Ansbach bzw. Grossenried (in Kleinried)
um 1948.......
......und etwa um 1960
Das Windrad gehörte zu einer Schmiedewerkstatt in der Nachbarschaft des Bahnhofs. Mit dem Windrad betrieb der dort ansässige Schmied über eine Transmission u. a. den Blasebalg für seine Esse.