Wieder Güter auf der Schiene
Private Transportunternehmen bringen wieder Holz auf dem Schienenwege zur Firma Rettenmeier nach Wilburgstetten
Bericht der Fränkischen Landeszeitung vom 1. Juli 2003:
Entlastung der Gemeinden zwischen Nördlingen und
Wilburgstetten:
Jeweils zwischen 1300 und 1500 Tonnen Gewicht
WILBURGSTETTEN (rei) - Rund 50 Lastwagen hätten fahren müssen, um diese Lasten zu "schultern": 468 Meter lang und 1500 Tonnen schwer war der erste Güterzug, der nach langer Zeit wieder auf der Schiene zwischen Nördlingen und Wilburgstetten unterwegs war. Damit wurde dieser Schienenabschnitt für den Gütertransport reaktiviert und die Anliegergemeinden vom Schwerlastverkehr vor allem eines Holzwerkes entlastet.
Dass sich auf der Schiene wieder etwas rührt, ist das Ergebnis eines Zusammenspiels von Anliegergemeinden, dem Zweckverband "Romantische Schiene" und der Bayern-Bahn, die durch Erwerb und Anpachtung der gesamten Bahnstrecke Nördlingen-Dombühl im Jahr 1999 den Grundstein für die Reaktivierung des Güterverkehrs setzten. Jetzt, so die BayernBahn GmbH, gelte es, das Angebot auszubauen.
Den Transport auf der Schiene übernehmen derzeit ausschließlich private Eisenbahnverkehrsunternehmen. Nach Darstellung von Andreas Braun, Sprecher der BayernBahn GmbH, laufen derzeit Verhandlungen mit weiteren Anbietern, die ebenfalls hauptsächlich das Holzwerk Rettenmeier in Wilburgstetten anfahren sollen. Jeder der Güterzüge, der sich auf den Weg nach Wilburgstetten macht, hat zwischen 1300 und 1500 Tonnen Gewicht.
Zerbrochen waren die historischen Eisenbahnverbindungen zwischen Mittelfranken und dem Ries bereits am 2'7. Mai 1988. Damals war der Abschnitt Nördlingen-Feuchtwangen letztmals von Nördlingen aus bedient worden. Die Folge des Stillstandes auf der Schiene: Der Transport von Zuckerrüben wanderte auf die Straße und der Streckenabschnitt Dombühl-Wilburgstetten wurde durch die DB Cargo von Ansbach aus über Dombühl angefahren. Doch auch dies sollte sich als zeitlich befristete Lösung erweisen. Am 15. Dezember 2002 wurde auch dieser Güterverkehr eingestellt. Das gesamte Güteraufkommen musste auf Lastwagen verlagert werden, was wiederum die stark befahrene Bundesstraße 25 und damit die Anliegergemeinden noch mehr belastete.
Reaktiviert wird am kommenden Sonntag auch die Schiene zwischen Nördlingen und Gunzenhausen - allerdings für den Personenverkehr. Der erste Dampfzug fährt laut Eisenbahnmuseum um 10 Uhr in Nördlingen ab und wird um 10.50 Uhr in Gunzenhausen erwartet. Die letzten Dampfzüge waren auf diesem Abschnitt im Jahr 1997 unterwegs.
Gezogen wurde der Zug von zwei Lokomtiven der Spedition Uwe Adam www.uwe-adam-transporte.de. Neben dem LKW-Verkehr betreibt die Firma auch den Transport von Gütern auf der Schiene. Die Firma besitzt derzeit 14 Lokomotiven, das Eisenbahnverkehrsunternehmen hat seinen Sitz in Sättelstädt bei Eisenach in Thüringen.
Die Lokomotiven waren früher fast alle im Besitz der Deutschen Reichsbahn der DDR.
Lok "ADAM 12" -
ehemals V 100; Hersteller: LEW Baujahr 1974; Leistung 1100 kW
Die Firma Uwe Adam besitzt zwei Lokomotiven (Stand 2003) des Typs V 180, beide wurden von LOB gebaut.
Während die eine Lok 1967 hergestellt wurde und 1800 kW leistet, wurde das zweite Fahrzeug mit einem 2200 kW leistenden Caterpillarmotor ausgerüstet und ist seit 1969 in Dienst..
Weitere Fahrzeuge und Infos bei www.uwe-adam-transporte.de
"Holztransport bei Steffen Himsel"
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