Holzverladung in Feuchtwangen - wieder Güterverkehr zwischen Nördlingen und Feuchtwangen seit 5. September 2006

Am späten Nachmittag des 5. September 2006 staunten einige Autofahrer in Feuchtwangen als sie vor der geschlossenen Schranke in der Crailsheimer Straße warten mussten. Wie in alten Zeiten senkten sich die Schrankenbäume mit lautem Gebimmel. Der einzige Unterschied zu früher war, dass die Schranken am Mosbacher Weg und an der B 25 nicht wie üblich vom Bahnhof bedient wurden, sondern vom kleinen Schalthaus aus, welches neben der Bundesstraße steht. Mit ihrem Zug schob sich die 212 100-2 langsam über die beiden Bahnübergänge. Nach kurzem Halt auf Gleis 2 des Feuchtwanger Bahnhofs ging die Fahrt weiter bis zum nördlichen Bahnhofskopf. Von dort drückte dann die 212er ihre Waggons an der Rampe  vorbei ins Ladegleis, wo bereits der Holz-LKW zur Verladung mit seinem Kran bereit stand. Nachdem die Waggons abgestellt und gesichert waren kehrte die Lok am Abend leer nach Nördlingen zurück. Am 7. September wurden die beladenen Waggons schließlich abgeholt, zusammen mit den in Wassertrüdingen beladenen Waggons wurden sie in Nördlingen zu einem Zug zusammengestellt bevor die Reise nach Österreich weiter ging.

 

212 100-2 kehrte in alte Heimat zurück (Pressemitteilung des Bayerischen Eisenbahnmuseums vom 19.6.2006)

"Mit der Diesellokomotive 212 100-2 kehrte nach 26 Jahren eine „alte Nördlingerin“ in ihre erste Heimat zurück. Sie wird zukünftig bei der BayernBahn Betriebs GmbH eingesetzt und im Bahnbetriebswerk Nördlingen stationiert.
Die Lokomotive wurde durch die Maschinenbau Aktiengesellschaft Kiel (MaK) im Jahr 1964 mit der Fabriknummer 1000236 gebaut, am 5. Juni 1964 von der Deutschen Bundesbahn abgenommen und unter der ihrer Betriebsnummer V 100 2100 in Dienst gestellt. Einen Tag später wurde sie zu ihrem ersten Heimat-Bahnbetriebswerk nach Nördlingen überführt. In jenen Jahren gehörten die Nördlinger V 100 – z.T. im schweren Ölverkehr in Doppeltraktion zwischen Ulm und Ingolstadt eingesetzt – zu den am intensivsten und wirtschaftlichsten eingesetzten V 100 der DB. Ab  1. Juni 1980 gehörte die Lok zum Bestand des Bw Augsburg, ab 2. Februar 1986 zum Bw Mühldorf (Oberbay) und ab 17. Juni 1995 war die Lok schließlich in Kempten (Allgäu) zuhause. Am 1. Januar 2001 wurde sie erneut nach Mühldorf umstationiert, wo sie am 31. Mai 2002 ausgemustert wurde. Mit zahlreichen anderen Lokomotiven gleicher Bauart gelangte die Maschine in den Reservebestand des zwischenzeitlich privatisierten Ausbesserungswerks Stendal, das nun von der Alstom Lokomotiven Service betrieben wird.

Im Jahr 2006 konnte die BayernBahn Betriebs GmbH die Lok mit frischer Generalüberholung erwerben. Hier wurde u.a. eine moderne Zugsicherungsanlage eingebaut, die den neuesten Sicherheitsbestimmungen der Deutschen Bahn entspricht. Zusätzlich erhielt die Lok für den Wintereinsatz besondere Schneeräumer. 

Die 212 100-2 wird – so der Geschäftsführer der BayernBahn Betriebs GmbH, Andreas Braun – zukünftig im Güterverkehr auf den von der BayernBahn Betriebs GmbH  betriebenen Strecken von Nördlingen nach Dombühl und Gunzenhausen gemeinsam mit der Schwesterlokomotive V 100 1365 zum Einsatz kommen. Weitere Einsätze erfolgen sowohl vor Bau- und Arbeitszügen als auch im Museumsdienst des Bayerischen Eisenbahnmuseums, so Braun weiter."

Vorsichtig drückt die 212er ihre Waggons in das Ladgeleis in Feuchtwangen

 

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