Die Mittelfränkische-Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft MEBG beginnt mit ersten Baumaßnahmen * Februar 2020
Bilder© von Michael Frank und eigenen Aufnahmen
Instandsetzungsarbeiten zwischen Nördlingen und Wilburgstetten
Die Versorgung des Holzwerkes Rettenmeier in Wilburgstetten über die Schiene wurde als vordringliche Maßnahme eingestuft. Die MEBG beauftragte daher die Fa. Swietelsky mit den Gleisinstandsetzungsarbeiten. Da auch Vegetationsarbeiten notwendig waren, wurden einheimische Forstunternehmer eingesetzt. Somit konnten zumindest die Rodungsarbeiten bis Ende Februar durchgeführt werden.
Ein Bautrupp der Fa. Swietelsky wechselte am 28. Februar die Laufbohlen auf der Wörnitzbrücke in Wilburgstetten aus. Am Tag vorher fiel noch etwas Schnee - eine Seltenheit für den Winter 2019/20.
Das Bayerische Fernsehen war zugegen und brachte in der Rundschau eine kurzen Bericht
Bürgermeister Michael Sommer und Michael Frank - einer der Geschäftsführer der MEBG - im Interview mit der Reporterin des BR-Fernsehen auf der Brücke in Wilburgstetten.
Nachdem die Laufbohlen erneuert waren, machte sich der Bautrupp daran die Schwellen auszuwechseln.
Die Wörnitzbrücke am 3. März 2020
Im Jahr 2019 hatte mich Michael Frank zu einer Begehung der Bahnstrecke eingeladen. Als "Nichteisenbahner" war dies für mich sehr interessant, da mich Michael auf gleisbautechnische Eigenheiten aufmerksam machte, die man als Laie nicht sieht. Was ich allerdings sehen konnte, dass die besagten Schwellen auf der Wörnitzbrücke schon humusreich waren, da kleine Birken aus ihnen sproßen.
Die folgenden beiden Bilder zeigen die Situation am 5. März 2020
Als Michael Frank am 18. März nochmals die Brücke fotografierte, waren die Bauarbeiten inzwischen abgeschlossen.
Ein weiterer Bautrupp der Fa. Swietelsky wechselte an verschiedenen Stellen bei Wallerstein die Betonschwellen aus. Zweiwege-Bagger in Höhe von Wallerstein am 28. Februar.
Nachfolgend Aufnahmen vom 3. März bei km 4,8
Aufgearbeitete Schwellen waren zuvor seitlich des Gleises abgelegt worden. Bevor der Bagger in Aktion trat, hatten Arbeiter die Schraubenmuttern an den alten Schwellen entfernt.
Der Zwei-Wege-Bagger mit dreigeteilter Schaufel griff den Schotter heraus. Bei jedem dritten Griff ins Schotterbett war wieder eine alte Schwelle freigelegt, die der Bagger mit einem zusätzlichen Greifer in die Längsrichtung drehte und aus dem Gleis entfernte.
Nach dem Ablegen der alten Schwelle nahm der Bagger die neu einzubauende Schwelle von der anderen Gleisseite auf und bugsierte diese unter die Schienen. Dort hielt der Bagger die Schwelle fest bis die Arbeiter die Schwelle im richtigen Abstand zur anderen Schwelle angeschraubt hatten.
Anschließend füllte der Bagger gleich wieder Schotter unter die Schwelle.
Wallerstein in Richtung Marktoffingen bei km 5,0 am 4. März 2020. Die Schwellen sind an dieser Stelle schon ausgewechselt, aber noch nicht ausgerichtet und der Schotter nicht unter die Schwellen gestopft.
Ebenfalls in Höhe von Wallerstein entstand am 18. März das folgende Foto.
Für den 24. März war zunächst der Einsatz einer Gleisstopfmaschine geplant. Deren Aufgabe ist es, das Gleis zu richten und den Schotter unter die Schwellen zu stopfen, da der Bagger nur die notwendigen Vorarbeiten durchgeführt hatte. Bei einem Auswechseln von Schwellen auf großer Strecke kämen hier Gleisumbauzüge zum Einsatz. Allerdings ging auch das Auswechseln der Schwellen mit dem Bagger rasch vorwärts. So wie ich das sehen konnte, benötigte der Bautrupp etwa zwei Minuten pro Schwelle.
Ein Zug der Pressnitztalbahn hatte Mitte März 1000 t Gleisschotter entlang der Strecke ausgebracht.
Am 18. März waren bei Fremdingen zwei Bagger unterwegs, welche die seitlichen Gräben wider profilierten, damit der Bahndamm wieder austrocknen kann. Staunässe im Bahndamm ist eine große Gefahr, da dies zu Gleisverwerfungen führen kann. Wenn der Bahndamm feucht ist, dann gehen die Stopfarbeiten der Gleisbaumaschine ins Leere und die vorher gerichteten Schienen zeigen sehr bald wieder eine schlechte Lage.
Die Aufnahmen machte Michael Frank am 18. März 2020 bei Marktoffingen
Nördlich von Fremdingen entstanden die nächsten Bilder. Die beiden Zweiwege-Bagger reinigten die Abflussgräben beidseits des Bahndammes.
Ein Landwirt aus dem nahen Fremdingen sagte mir, dass er nun sehr froh sei, dass die Drainage aus seinem Acker wieder funktioniere. Er war auch erfreut darüber, dass dann eventuell wieder planmäßiger Reisezugbetrieb stattfinden könnte. Viele Anwohner können sich daran erinnern, dass man mit dem Zug verreiste. Gerade für ältere Leute wäre dies ein großer Vorteil, wenn man wieder mit dem Zug fahren könnte.
Der Bahnübergang (BÜ km17) bei Uttenstetten muss komplett saniert werden. Dieser Bahnübergang war auch schon bisher ein Problemfall, da bei Regen das Wasser auf dem Feldweg aus Richtung Uttenstetten herunterlief und der mitgeführte Dreck die Spurrinnen verfüllte.
Nun wird dazu eine Wasserablaufrinne aus Beton vor dem Bahnübergang eingebaut, damit das Schmutzwasser in die seitliche Gräben abgeleitet wird. Auch werden neue Schwellen hier eingebaut. Während auf freier Strecke Betonschwellen verlegt sind, liegen in diesen Bahnübergängen meist morsche Holzschwellen.
Das Andreaskreuz strahlt hier bereits im neuen Glanz. Alle Andreaskreuz zwischen Nördlingen und Wilburgstetten wurden ausgetauscht.
Das Material für den neuen Bahnübergang bei Uttenstetten liegt schon bereit
Grabenreinigungsarbeiten zwischen Fremdingen und BÜ Uttenstetten am 18. März 2020
Am 23. März 2020 wurde für die bisherigen Arbeiten der Firma Swietelsky eine Abnahmefahrt durchgeführt. Die Firma war hier 4 Wochen im Einsatz und hat in dieser Zeit u. a. 11 km Gräben wieder hergestellt, alle Andreaskreuze erneuert, die Telegrafenmasten umgelegt und etwa 2000 Schwellen ausgetauscht.
Das erste Bild hat Michael Frank im Bahnhofsbereich Fremdingen aufgenommen.
Die nächsten beiden Bilder zeigen die Situation am 23.03.2020 am BÜ bei Uttenstetten.
Richtung Fremdingen und ...
...Richtung Wilburgstetten
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