Gleispläne und Bauwerke
entlang der Strecke
Der Bahnhof Schopfloch
Der Schopflocher Bahnhof gezeichnet von einer Schülerin anlässlich eines Malwettbewerbs der DB 1990
Die Gleisanlagen des Schopflocher Bahnhofs anfangs der sechziger Jahre
Der Bahnhof Schopfloch liegt auf halbem Weg zwischen Feuchtwangen und Dinkelsbühl. Anfangs der sechziger Jahre war er noch voll in Betrieb. An Gebäuden waren vorhanden: Das Empfangsgebäude mit angebautem Stellwerk, die Güterhalle nördlich davon; dazwischen lag eine Laderampe, südlich vom Empfangebäude war das Toilettengebäude und anschließend ein Bahnwärterhaus. An Gleisanlagen waren vorhanden: das Hauptgleis, das Ausweichgleis und parallel entlang der Güterhalle das Ladegleis, welches zwei Verbindungsweichen zum Hauptgleis hatte. Die Gleisanlagen waren durch Einfahrtsvor- und -hauptsignale und durch Ausfahrtssignale gesichert. Das Vorsignal und das Einfahrtshauptsignal aus Richtung Feuchtwangen lagen noch nördlich der Eisenbahnbrücke bei Deuenbach. Nach Herabstufung des Bahnhofes zum Haltpunkt verfielen die Gebäude immer mehr. Zuerst wurde das Ausweichgleis entfernt und in das Ladegleis konnte nur noch von Norden her eingefahren werden. Die Fenster des Stellwerksanbaus waren mit Spanplatten verschlossen worden.
Sonderzug am 18. Mai 1985 anlässlich der Einstellung des Personenzugverkehrs beim Halt in Schopfloch
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Anlässlich der Einstellung des Personenzugverkehrs fand am 18. Mai 1985 eine Abschiedsfahrt von Crailsheim bis Wilburgstetten und zurück mit einem Sonderzug und einer 215er statt. Der Güterschuppen in Schopfloch war schon schwer vom Verfall gekennzeinet und wurde alsbald darauf abgebrochen. Eine zeitlang benutzte ein Zirkus den Bahnhof als Quartier. Neben dem Empfangsgebäude stand ein Zirkuskarren mit Löwen und auf dem Platz wo einst Fahrräder abgestellt werden konnten türmte sich der Mist.
Das Empfangsgebäude und das Bahnwärterhaus wurden verkauft. Während das Bahnwärterhaus von seinem Besitzer als Wochenendhaus renoviert wurde, verfiel das Empfangsgebäude immer mehr. Der Besitzer des Empfangsgebäudes, ein Kunstmaler aus dem Sudetenland, stapelte Holzkisten und Unrat im ehemaligen Warteraum und im Fahrdienstleiterraum bis unter die Decke. Auch unter dem Vordach des Bahnsteigs stapelten sich Holzkisten. Bei einem Brand an Fronleichnam 1989 bedeutete dies fast das Ende des Schopflocher Bahnhofgebäudes, nur durch das rasche Eingreifen der Schopflocher Feuerwehr konnte es gerettet werden. Im Jahre 1998 wechselte das Gebäude den Besitzer erneut, die das Gebäude nun renovierten...
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Im Jahre des Autobahnbaues 1987 kamen Schotterzüge nach Schopfloch. Da das Ladegleis jedoch nur noch von Norden her befahren werden konnte, fuhr man mit zwei Dieselloks des Bw Aschaffenburg, eine an der Spitze und eine am Ende. Die Endlok drückte dann die Wagen ins Ladegleis. Da aber das Ladegleis zu kurz war, mußte dies abschnittsweise geschehen. Später fuhr man mit nur einer Lok bis Dinkelsbühl, diese setzte dort um und fuhr nun wieder zurück bis Schopfloch und drückte nun ihre Wagen zum Entladen ins
Schotterzug auf der Bahnbrücke in Schopfloch
Ladegleis. Mit Radladern wurden dort die Lkws beladen, welche den Schotter zur Autobahnbaustelle nach Weidelbach transportierten. Am Schopflocher Ladegleis hatte man aus Holzbohlen Boxen errichtet, um die verschiedenen Gesteinskörnungen getrennt lagern zu können. Bis zu 2000 t wurden täglich entladen.
Im Herbst 1989 wurden am Schopflocher Ladegeleis vermutlich die zwei letzten Güterwagen mit Kunstdünger entladen. Anschließend wurde das Ladegleis entfernt. Den Weichenstutzen findet man noch im Jahr 2007 im Hauptgleis. Ebenfalls am Hauptgleis stand noch einige Zeit ein Schaltkasten für den Telefonanschluß. Als dann die Bahnhöfe in Dinkelsbühl und Feuchtwangen nicht mehr besetzt wurden, war auch dieser überflüssig.
Die verschiedenen Entwicklungsphasen des Schopflocher Bahnhofareals - die linke Karte stellt die Ansicht in den sechziger Jahren dar. Gegenüber liegt das Gelände der Varta-Pertrix vorher Vereinigte Pinselfabriken. Auf dem rechten Kartenausschnitt stehen entlang der Bahnhofstraße - früher Judengasse - nur sehr wenige Häuser...
Eine alte Ansicht des Schopflocher Bahnhofs
Das folgende Bild wurde freundlicherweise von Herrn Roger Rehn zur Verfügung gestellt, dessen Großvater die Aufnahme um 1983 machte. Noch stand der Güterschuppen und die Personenzüge hielten bei Bedarf am frisch geschotterten Bahnsteig. Wo das Gleis 2 lag, hatte sich allerdings schon ein Biotop entwickelt.
Die nachfolgenden beiden Bilder wurden freundlicherweise von Frau Ellen Dietz zur Verfügung gestellt -recht herzlichen Dank dafür
Westlich des Schopflocher Bahnhofes war in dem Fabrikgebäude eine Pinselfabrik untergebracht
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Der Schopflocher Bahnhof als Haltepunkt um 1985 - kurz vor der Einstellung des Personenzugverkehrs
Bahnhof Schopfloch im Winter 2006/2007
Am 29.12.2006 hat die 212 100-2 der BayernBahn Güterwagen für die Holzverladung nach Feuchtwangen gebracht und ist nun am späten Nachmittag auf der Rückfahrt nach Nördlingen (den Bahnsteig in Schopfloch musste ich allerdings mit Bildbearbeitung etwas aufräumen)
Nach der Durchfahrt durch den Bahnhof Schopfloch überquert die 212er gleich die Brücke über die Straße von Schopfloch nach Weidelbach. Rechts im Bild, wo jetzt Buschwerk wuchert, lag einst das Gleis 2 des Schopflocher Bahnhofs.