Die Mittelfränkische-Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft MEBG
Fa. Swietelsky * 31. März 2020
Bilder© von Michael Frank und eigenen Aufnahmen
Einsatz der Gleisbaufahrzeuge - Teil 1 Nördlingen bis Fremdingen
Durch meine Mitarbeit bei der MEBG hatte ich die Möglichkeit beim Einsatz der Gleisbaumaschinen dabei zu sein. Nach langen Verhandlungen wegen der Coronakrise konnte die Fa. Swietelsky aus Österreich doch noch grenzüberschreitend die Arbeiten auf dem Streckenabschnitt durchführen.
Von Nördlingen ausgehend wurden die Fahrzeuge in Richtung Wilburgstetten eingesetzt.
Bei Wallerstein wurden auch Schwellen ausgetauscht.
Auf dem Damm in Wallerstein fotografierte Michael Frank die Gleisstopfmaschine. Hier sind sehr gut die bereits im Februar durchgeführten Arbeiten zum Rückschnitt der Vegetation zu sehen.
Bei km 4,6 in Wallerstein hatte die Stopfmaschine ihre Arbeit bereits durchgeführt, anschließend kam die Schotterplaniermaschine (Schotterpflug) zum Einsatz.
Als Vorausfahrzeug war das Messfahrzeug EM-SAT 120 mit dem Laserwagen auf der Strecke. Wenn der Laserwagen nicht benötigt wird, ist dieser huckepack in dem Gestell vor dem Führerhaus des EM-SAT 120 platziert.
Auf dem Bild steht das Messfahrzeug an der Ausfahrt aus dem Bahnhof Fremdingen kurz vor dem Bahnübergang. Der Laserwagen ist etwa 50 Meter schon voraus.
Vom EM-SAT 120 werden entlang der Strecke Fix-Punkte anvisiert. Das sind oft noch die alten Schienenspitzen (senkrecht seitlich der Strecke eingerammte etwa 50 cm hohe Schienenteile). Diese Schienenspitzen dienten beim Bau von Bahnstrecke zur Nivellierung und wurden vermessungstechnisch protokolliert. Das EM-SAT 120-Fahrzeug hängt sich an diesen und auch an anderen Fixpunkten ein und misst zusammen mit dem etwa 50 Meter im Voraus fahrenden Laserwagen die Gleislage.
Besondere Gleislagenpunkte werden vom Bediener des Laserfahrzeuges mit Farbsprühdose markiert.
Die Daten werden über Funk an die nachfolgende Stopfmaschine 09-4X übermittelt.
Eine Aufnahme zeigt die Gleislage südlich von Marktoffingen vor der Bearbeitung durch die Stopfmaschine.
Auf dem folgenden Bild ist die Vorrichtung mit den Stopfmeißeln zu sehen. Dieses Stopfaggregat stopft 4 Schwellen gleichzeitig und schafft 2600 Meter pro Stunde! Herkömmliche Stopfmaschinen konnten nur 2 Schwellen gleichzeitig bearbeiten und schafften nur ca. 2400 Meter pro Schicht!
Früher wurde das Gleis mit Handwinden angehoben. Bis die richtige Lage erreicht war, mussten eine Anzahl von Arbeitern mit Stopfhacken und Schottergabeln den Schotter unter die Schienen stopfen.
Heutzutage fährt die Stopfmaschine im Schritttempo und hebt dabei durch waagrecht unter dem Schienenkopf laufende Rollen das Gleis in die richtige Lage. Dann wird mit den am Schlitten (blaues Bauteil unter Stopfmaschine) angebrachten massiven Meißeln der Schotter unter die Schwellen gestopft. Der Schlitten rutscht dabei unter dem Fahrzeug hin und her und hält nur während des Stopfvorgang kurz an, somit kann das Fahrzeug kontinuierlich seine Langsamfahrt fortsetzen.
Das Ergebnis zeigt das folgende Bild, aufgenommen südlich von Marktoffingen. Noch ist aber der seitliche Schotter nicht profiliert und auch im Gleis und auf den Schwellen liegen noch Schottersteine.
Nun kommt die Schotterplaniermaschine BDS-2000 zum Einsatz. Eine einfache Version ist der Schotterpflug. Das hier eingesetzte Fahrzeug ist schon eine Weiterentwicklung des Schotterpfluges.
Nördlich von Wallerstein ist hier die Schotterplaniermaschine BDS-2000 von Swietelsky im Einsatz.
Dieses "Schotterbewirtschaftungssystem BDS2000" stellt nicht nur das Planum für das Gleisbett her, sondern nimmt auch überflüssigen Schotter bis über 100 t auf und kann diesen, je nach Bedarf, an anderer Stelle der Strecke wieder ausbringen.
Mit einer großen Bürstenwalze wird der Schotter schließlich noch zwischen die Schwellen gekehrt.
Im August 2015 wurde in Wallerstein bereits der Bahnübergang mit Lichtsignalanlage umgebaut. Gleichzeitig errichtete man einen neuen Bahnsteig. Nun fast fünf Jahre danach sieht nach der Instandsetzung des Gleises das frühere Bahnhofsgelände aus, als würde hier gleich eine Regionalbahn halten.
Dort wo der neue Bahnsteig ist, lag das Ladegleis zur Güterhalle. Rechts vom Streckengleis war das Ausweichgleis.
Der alte Bahnsteig befand sich vor dem Bahnhofsgebäude im Hintergrund. Ferner gab es noch einen Bahnsteig zwischen dem Streckengleis und dem Ausweichgleis.
Die Bauarbeiten im Tal der Mauch bei Bühlingen - das Schotterplanierfahrzeug
Die Stopfmaschine am Bahnsteig der ehemaligen Haltestelle Bühlingen
zur nächsten Seite Instandsetzungsarbeiten (Fremdingen bis Greiselbach) 1öffnen
zurück zur Seite "Eine fast vergessene Eisenbahnstrecke Dombühl/Dinkelsbühl/Nördlingen"1öffnen
