Akku-Triebwagen lösen die Schienenbusse ab

Die Zeit der Akku-Triebwagen (ETA 150/515)

Bereits seit 1958 zählten die Akkutriebwagen der Baureihe ETA 150 zum Bestand des Bw Nördlingen. Doch erst ab 1972 begann die große Zeit der nun als Baureihe 515 bezeichneten Triebwagen in Nordschwaben und der von dort ausgehenden Strecke nach Dombühl. Zwei Ladeanlagen für die Akkumulatoren wurden in Nördlingen errichtet. Damit endete, von zwei kurzen Unterbrechungen in den Jahren 1974 und 1979 abgesehen, die Nördlinger Schienenbuszeit.
Bis 1. Juni 1985, als die DB den Reisezugverkehr auf der Strecke Nördlingen-Dombühl stilllegte, beherrschten die Akkutriebwagen das Bild auf der Strecke, bis auf einige Ausnahmen die von Dieselloks der Baureihe 211 mit Silberlingen gefahren wurden.
Die Tagesleistungen der Akkutriebwagen lagen zwischen 230 und 350 km, wobei auch Spitzenleistungen von rd. 500 km pro Tag erreicht wurden. Die Zugmasse durfte jedoch 110 t nicht überschreiten. Die Triebwagen hatten normale Schraubenkupplungen. Insgesamt wurden 238 Stück gebaut. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 100 km/h. Die Länge der Fahrzeuge betrug 23400 mm. Zu 75 % wurden sie zusammen mit dem Steuerwagen BR 815 gefahren. Das Gewicht der BR 515.0 und 515.1 betrug 49 t, das der BR 515.5 betrug 57 t.

Zeichnung ETA 150

 

Von der Baureihe 515 (ex ETA 150) waren u. a. in den Monaten Januar und Februar 1984 auf der Strecke Dombühl-Nördlingen eingesetzt:
515 006-1 am 20.,23.1.;7.2;
515 009-9 am 30.1.; 10.,13.2.;
515 013-1 am 7.2.;
515 014-9 am 7.2.;
515 018-0 am 9.2.;
515 019-8 am 2.2.;
515 020-6 am 27.,31.1.;1.2.;
515 021-4 am 26.1.;1.,2.2.;
515 022-2 am 19.,26.1.;
515 023-0 am 27.,30.,31.1.;1.,2.,8.2.;
515 029-7 am 19.,27.,30.,31.1.;


515 013-1 am 25.2.1980


Der Akku-Triebwagen 515 013-1 (ETA 150) verlässt Dinkelsbühl in Richtung Nördlingen am bayer. Einfahrtssignal in der Augsburger Straße am 25.2.1980.
Hersteller dieses Akku-Triebwagens war die Firma Rathgeber/Schaltbau. Er wurde im Jahr 1954 gebaut. Die Achsfolge war Bo´2´. Die Leistung betrug 200 kW. Das Fahrzeug hatte eine Höchstgeschwindigkeit Vmax. 100 km/h.
515 013-1 war u.a. noch am 7.2.1984 auf dieser Strecke unterwegs.

 

 

 


Im Hintergrund der Bahnhofsbereich mit dem ehemaligen Lokschuppen, dem Wasserhaus, welche bald danach abgerissen wurden. In Richtung Feuchtwangen verlässt soeben ein weiterer Akku-Triebwagen den Bahnhof; auf Gleis 3 stehen Güterwagen.

 

Frühzug am 4.9.1980

Der Frühzug am 4. September 1980 von Nördlingen hat soeben das Einfahrtsignal für den Bahnhof Dinkelsbühl passiert, welches noch aus der Zeit der Bayerischen Staatsbahn stammt. Die Türme der ehemals Freien Reichsstadt hat nur wenige Minuten vorher der Morgennebel freigegeben.

ETA im Bhf. Dinkelsbühl

 

 

 

 

 

 

 

Zwei 515er begegnen sich im Bahnhof Dinkelsbühl. Diese beiden waren in der altroten Farbe lackiert. Manchmal war auch eine 212er den 515er vorgespannt, oder eine 212 aus Nördlingen mit einem Silberling hatte eine 515er/815er-Garnitur im Schlepp.

Ein Akkutriebwagen der Baureihe 515 hat soeben den Bahnhof Dinkelsbühl verlassen und fährt Richtung Nördlingen. Dieser Akkutriebwagen hatte bereits die neue Farbgebung, bei der die beige Farbe an den Frontpartien heruntergezogen war. Neben den altroten Triebwagen, gab es noch die Farbvariante, bei der die Gürtellinie in einer Ebene um das ganze Fahrzeug verlief, wie das Bild vom 7.2.1984 mit dem 515 013-1 zeigt.

......................................Ausfahrt eines ETA in Richtung Nördlingen

4.9.1980 Ausfahrt eines ETA aus Dinkelsbühl

 

 

 

 

 

 

 

Am Morgen des 4. September 1980 verlässt ein Akkutriebwagen der Baureihe 515 als erster Zug den Bahnhof Dinkelsbühl in Richtung Nördlingen. Der Triebwagen war als N 6140 um 5.54 Uhr in Dinkelsbühl zusammen mit einem weiteren 515er aus Nördlingen angekommen, dort wurde der Zug geteilt. Während ein 515er weiter in Richtung Dombühl fuhr, kehrte dieser Triebwagen als N 6151 nach Nördlingen zurück.
(Dinkelsbühl ab 6.00 Uhr - Nördlingen an 6.42 Uhr). Dort hatte man dann Anschluß über Donauwörth nach München.

zur nächsten Seite "Die Zeit der Akku-Triebwagen"1öffnen

zurück zur  Seite "Eine fast vergessene Eisenbahnstrecke - Dombühl/Dinkelsbühl/Nördlingen"1öffnen